Burg Vischering, immer ein lohnender Ausflug

Von den Wasserschlössern des Münsterlandes gehört Burg Vischerung zu den ältesten und schönsten. Ab dem 13. Jahrhundert am Rande von Lüdinghausen gebaut, ist sie besonders gut erhalten und landschaftlich reizvoll gelegen. Von einem System aus Gräften umgeben, die vom Flüsschen Stever gespeist werden, hat sie einen besonderen Charme, auch durch einen alten Baumbestand rundherum. So ist sie als Ausflugsziel ebenfalls zur Vogelbeobachtung geeignet. Gelegentlich fischt ein Eisvogel in den Gewässern. Heute hörte ich einen Grünspecht rufen. Gekommen war ich, um 2 Pärchen Gänsesäger zu sehen, die zur Zeit als Wintergäste auf der Außengräfte sind, was an der Stelle nicht ganz gewöhnlich ist. Als weitere optische Leckerbissen habe ich eine blühende Rose und Efeufrüchte auf einer Mauer als Foto mitnehmen können.

An der Burg traf ich eine kleine Gruppe Engländer und Australier. Sie wirkten suchend und ich sprach sie an. Wie sich herausstellte war der Vater einer der Frauen aus Australien im 2. Weltkrieg in Ermen gefallen. Das ist eine Bauernschaft zwischen Lüdinghausen und Selm. Und die Frau wollte einmal in ihrem Leben da gewesen sein, wo ihr Vater zu Tode kam. Es war etwas besonderes, auf diesem Rundgang in der Gegenwart noch solchen Spuren der Vergangenheit zu begegnen. Da ich als Reiseleiter gut englisch spreche konnte ich helfen und hoffe so, der Völkerverständigung gedient zu haben. Das paßt meiner Meinung nach mehr zur Weihnachtsbotschaft, als der allgegenwärtige Kitsch und Streß.