Besser als gedacht

Gerd Helmut Diestler (von links), Dr. Ulrich Biedendorf und Michael Rüscher von der IHK stellten die Ergebnisse des Mittelstädterankings vor.Foto: Bangert | Foto: Bangert
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Wie sind die Städte im Kreis Mettmann im Landesdurchschnitt aufgestellt? Wie attraktiv sind sie aus Sicht von Unternehmen? Diesen Fragen ist die IHK im so genannten Mittelstädteranking nachgegangen.
Das Entscheidende vorweg: Die Neanderland-Kommunen schneiden gut ab. Ratingen und Langenfeld liegen landesweit auf den ersten Plätzen. Am schlechtesten im Kreisgebiet schneidet Velbert ab, ist aber im Gesamtergebnis mit Platz 61 von 139 Städten noch in der oberen Hälfte.
Dazu wurden objektive statistische Daten ausgewertet und landesweit verglichen. „Die Verkehrsinfrastruktur, die Kommunalen Finanzen, Wirtschaft, Kaufkraft und Einzelhandel sowie die Bevölkerung waren Aspekte, die in die Untersuchung einflossen“, erklärte Gerd Helmut Diestler, stellvertretender Geschäftsführer der Abteilung Handel, Dienstleistungen, Regionalwirtschaft und Verkehr der IHK Düsseldorf.
Besonders gut schnitt Velbert bei der Verkehrsinfrastruktur ab. Obwohl im Umkreis von 20 Kilometern kein Fernverkehrsbahnhof liegt, konnte die Schlossstadt mit den nahe gelegenen Autobahnen und Flughäfen punkten und landete auf Platz 26 beim Punkt „Verkehrsinfrastruktur“. Schlecht schnitt Velbert hingegen bei den „Finanzen“ und der „Bevölkerung“ ab. Gewerbesteuer- und Grundsteuerhebesätze sind hoch (Platz 90 und 105) und letzterer wurde im Zuge der Sparmaßnahmen jetzt noch einmal erhöht. „Wir stehen der Erhöhung der Grundsteuerhebesätze grundsätzlich kritisch gegenüber“, sagte Dr. Ulrich Biedendorf, Geschäftsführer der Abteilung Handel, Dienstleistungen, Regionalwirtschaft und Verkehr der IHK Düsseldorf. „Allerdings steht die Stadt Velbert mit dem Rücken an der Wand.“ Denn mit 4.818 Euro pro Einwohner ist die Verschuldungsquote eine der höchsten in ganz Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommt die negative Bevölkerungsentwicklung. Bis 2030 wird von einem Rückgang um fast 15 Prozent ausgegangen, womit die Schlossstadt in diesem Punkt Rang 128 belegt.
In den letzten elf Jahren ist die Zahl der Beschäftigten um zwölf Prozent gesunken. Allerdings schneidet Velbert beim Stand der Beschäftigten in Bezug zur Einwohnerzahl (Platz 33) und durch den positiven Pendlersaldo (Platz 39) gut ab.
Heiligenhaus belegt im Gesamtergebnis Platz 54. Positiv fallen die Erreichbarkeit, insbesondere zum Flughafen Düsseldorf, auf (Platz acht). Besonders günstig ist der Grundsteuerhebesatz (Platz neun) und auch der Gewerbesteuerhebesatz (Platz 41) ist niedriger als in der Nachbarstadt. Auch die Steuereinnahmekraft sowie die Kaufkraft sind vergleichsweise hoch (Platz 29 und 21).
Dramatisch ist die Beschäftigtenentwicklung. Von 1999 bis 2009 sank die Zahl der Beschäftigten um 31,3 Prozent - so stark wie in keiner anderen Mittelstadt in Nordrhein-Westfalen. Außerdem wird ein Bevölkerungsrückgang um 10,8 Prozent bis 2030 prognostiziert (Rang 106). Mit 3.196 Euro Pro-Kopf-Verschuldung liegt Heiligenhaus im letzten Drittel (Rang 112).
„Im Gegensatz zu unseren Standortbefragungen haben wir mit dem Mittelstädteranking eine Untersuchung ohne subjektive Empfindungen“, sagte Dr. Biedendorf. Er kann sich eine neue Studie dieser Art in etwa fünf Jahren vorstellen - „das ist ein Zeitraum, in dem auch Veränderungen sichtbar werden“, begründet er.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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