Nach brutaler Attacke auf 40-Jährige fragt der Stadtanzeiger: Wie kann man sich schützen?

Gleich zwei Raubüberfälle haben unbekannte Täter am Montagabend in Velbert-Mitte verübt.

Besonders brutal ging ein Krimineller auf dem Landsteinerweg in Velbert-Losenburg vor: Nachdem er eine 40-jährige Frau zunächst plötzlich und unerwartet von hinten angegriffen hatte und sie in Höhe eines Garagenhofes zu Boden stürzte, dabei aber beharrlich ihre Handtasche festhielt, schlug der Unbekannte auf die Frau ein. Dabei traf er sie überwiegend am Kopf. Erst dann ließ das Opfer die Tasche los und der Täter flüchtete in Richtung Robert-Koch-Straße. Der Vorfall ereignete sich gegen 20.35 Uhr. Die Frau musste mit dem Rettungswagen zur Behandlung ins Klinikum Niederberg gebracht werden. Der Kriminelle erbeutete die Handtasche, die zwei rote Geldbörsen mit Bargeld, ein HTC-Mobiltelefon, Schlüssel, Ausweise und Papiere im Gesamtwert von 700 Euro beinhaltete. Der Mann wird wie folgt beschrieben: ca 1,70 bis 1,75 Meter groß, normale Figur, bekleidet mit Jeans und schwarzer Jacke sowie rotem Schal und schwarzer Mütze.

Das Handy „abgezockt“

Einige Stunden zuvor, gegen 18 Uhr, ereignete sich ein weiterer Überfall auf der Kastanienallee. Dort war ein 24-jähriger Velberter zu Fuß unterwegs, als er in Höhe des Sportplatzes von zwei Männern angesprochen wurde. Die osteuropäisch wirkenden Männer fragten zunächst nach dem nächsten Geldautomaten. Als der junge Mann die Frage nicht beantworten konnte, griff ihn einer der beiden Täter unvermittelt an. Dabei fiel dem Opfer sein Handy, ein Samsung Galaxy SIII, auf den Boden. Die Angreifer schnappten sich das Telefon und flüchteten in Richtung Realschule. Der 24-Jährige blieb unverletzt. Er beschreibt die Täter wie folgt: osteuropäische Männer mit schlechten Deutschkenntnissen und starkem Akzent, beide haben kurze dunkle Haare, beide trugen helle Sportschuhe, einer einen hellgrauen Pullover.
In beiden Fällen sucht die Polizei Zeugen. Sie sollen sich unter Tel. 02051/9466110 melden.
„Es ist keine Häufung dieser Delikte in Velbert festzustellen“, sagte Polizei-Pressesprecher Ulrich Löhe auf Anfrage des Stadtanzeigers. Das so genannte „Abzocken“ von Handys finde fast täglich statt, wobei der Begriff davon ablenke, dass es sich um eine schwere Straftat handele. Eher ungewöhnlich sei hingegen die Brutalität, mit der der Handtaschenraub in Losenburg begangen wurde.

Tipps vom Experten

Zum Schutz vor derartigen Überfällen empfiehlt der Experte, dunkle Ecken und menschenleere Straßen nach Möglichkeit zu meiden. Auf keinen Fall sollten sich die Bürger mit Pfefferspray zur Wehr setzen. „Die Erfahrung zeigt, dass Waffen schnell gegen einen selbst eingesetzt werden“, sagt Löhe. Er ist überzeugt, dass Waffen zur Eskalation führen.
Er empfiehlt hingegen, sich Signal- oder Alarmgeber zuzulegen. Die seien einfach zu handhaben und geben, einmal ausgelöst, einen lauten und schrillen Ton von sich. „Das überrascht den Täter und andere Leute werden aufmerksam“, so Löhe. Studien hätten ergeben, dass auf Hilfe-Rufe viele Menschen nicht reagieren. Dieses schrille Signal aber wecke die Neugier der Mitmenschen. Sie fühlen sich angesprochen. Erhältlich sind diese Signalgeber im Elektro-Zubehörhandel.
Der Polizeisprecher rät außerdem davon ab, sich zu wehren. „Gegenwehr lohnt meist nicht, sondern provoziert den Täter und führt in vielen Fällen zur Eskalation. Eigentum lässt sich ersetzen, die Gesundheit aber eher nicht.“

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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