Baustraße durch das Getreide irritiert die Spaziergänger

Mitten druch das erntereife Getreide wurde westlich der der Wülfrather Straße eine Schneise geschlagen. | Foto: Ulrich Bangert
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Eine zehn Meter breite Schneise wurde von der Wülfrather Straße nach Westen durch die Felder gezogen. Raps, Weizen und Roggen wurden auf einer Länge von mehreren hundert Metern kurz vor der Ernte gehäckselt, anschließend wurde der Acker mit steinigem Bodenhaushub befestigt.
„Das sind doch Lebensmittel. Es ist nicht in Ordnung, dass Getreide kurz vor der Ernte zu vernichten“, so der Tenor zahlreicher Spaziergänger, die sich über die Maßnahme aufregen. „Nein, wir konnten damit nicht länger warten“, versichert Bauleiter Olaf Wüllner von Straßen.NRW. „Der Auftrag zum Bau eines Regenrückhaltebeckens ist erteilt, die ausführende Baufirma hat jetzt die Kapazitäten frei und wollte anfangen.“
Deshalb wurde unverzüglich mit den Vorbereitungen begonnen, und zwar mit der Baustraße. Bei der Bresche durch die Felder handelt es sich nicht um die Trasse der Autobahn, wie viele meinen, sondern nur um die Baustraße zu dem Regenrückhaltebecken 3 B, das die Abwässer der Autobahn zwischen Ganslandsiepenbrücke und der Brücke über den Hülsbecker Bach aufnehmen wird. Das Regenrückhaltebecken 3 A zwischen dem Grünen Jäger und Hülsbecker Bach ist bereits seit Jahren fertig, zusammen mit einer eigenen Zufahrt von der Ratinger Straße.
Obwohl sich die Juristen noch um die Grundstücke für die Autobahn und die Baustraße streiten, wurde Straßen.NRW in den Besitz eingewiesen, wie man heute die Enteignung nennt. „Das ist wie bei einem Leasingvertrag“, erklärt der Bauleiter: „Das Auto gehört weiterhin dem Hersteller, aber der Kunde darf damit fahren. Der Landwirt bleibt Eigentümer, aber wir nutzen die Grundstücke, der Bauer wird für den entstandenen Ernteausfall entschädigt.“
„Da es sich bei der Heidestraße um ein Bodendenkmal handelt, darf sie auch zum Autobahnbau nicht mit Baufahrzeugen befahren werden“, erklärt der Bauleiter. Trotzdem wird der Verlauf des im Mittelalter bedeutsamen „Hilinciweges“ durch die Autobahn durchbrochen. Im Bereich der künftigen Brücke der Heidestraße über die Schnellstraße haben Fachleute des Landschaftverbandes Rheinland entsprechende Untersuchungen durchgeführt. „Es wurde vermutet, Radspuren oder Ähnliches zu finden, es wurde aber nichts dergleichen entdeckt.“
Wenn die Autobahn fertig ist, verschwindet die Baustraße wieder. „Zur Unterhaltung des Regenrückhaltebeckens wird quasi eine eigene Ausfahrt von der Autobahn führen“, informiert der Bauleiter.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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