Busfahrer wird zum Retter in der Not

Fotos: Dorau
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Vorbildlich reagiert hat am Mittwochabend der Busfahrer Siegfried Schneider: Dank seines Einsatzes konnte ein Wohnhausbrand in Velbert verhindert werden.

Der 51-jährige Busfahrer war mit seinem Bus der Linie 649 gegen 20.45 Uhr auf der Schlossstraße unterwegs, als er Flammen bemerkte

Wie ein Held wird Siegfried Schneider von den Medien gefeiert. Zu Recht, denn der 51-jährige Busfahrer hat durch sein beherztes Eingreifen Schlimmeres verhindert.

Es war noch eine gute Stunde bis zum Dienstende, als Schneider am Mittwochabend gegen 10.45 Uhr seinen Bus der Linie 649 über die Schlossstraße steuerte. Ihm fielen zwei Frauen auf, die auffällig in dieselbe Richtung guckten. Sein Blick folgte dem ihren und er erschrak: „Da waren Flammen zu sehen, etwa eineinhalb bis zwei Meter hoch. Sie kamen aus einem Wohnhaus“, berichtet der Wuppertaler, der seit 27 Jahren für die Wuppertaler Stadtwerke als Busfahrer im Einsatz ist.
Ohne drüber nachzudenken, stoppte er den Bus, schnappte sich einen der beiden an Bord befindlichen Feuerlöscher und machte sich daran, den Brand zu löschen. „Ich rief den Fahrgästen zu, sie sollen über Handy den Notruf tätigen, aber die hatten schon reagiert.“

Beeindruckt ist Schneider über den Einsatz der Passagiere. „Die hatten nicht nur die Feuerwehr angerufen, sondern halfen auch weiter mit. Zwei junge Mädchen stiegen aus und klingelten an den von den Flammen bedrohten Häusern. Ein junger Mann hatte tatsächlich noch nichts mitgekriegt und wurde erst durch die Fahrgäste gewarnt“, so der couragierte Mann.
Währenddessen kämpfte Schneider mit seinem Feuerlöscher gegen die Flammen, eine hölzerne Nebentüre stand komplett in Brand. Und dabei behielt er einen kühlen Kopf: „Wir werden regelmäßig in Erster Hilfe und im Umgang mit dem Feuerlöscher geschult. Das kam mir hier zu Gute“, sagt der Busfahrer. Nachdem er der Flammen Herr geworden war, regten einige Schaulustige an, die zerstörte Tür einzutreten, aber Schneider wusste es besser: „Lasst das die Feuerwehr machen, wer weiß, wie es hinter der Türe aussieht.“
Den Rest übernahm die Feuerwehr, sie entdeckte tatsächlich weitere Brandnester in einer holzverkleideten Etagendecke hinter der Tür, die sie daraufhin löschte.

Wie es zu dem Feuer kam, dazu hat die Polizei schon erste Erkenntnisse: Brandstiftung. Wahrscheinlich setzten Straftäter zwei gelbe Wertstoffsäcke mit Verpackungsmüll in Brand, die von Bewohnern kurz zuvor vor der Holztüre deponiert worden waren. Deshalb bittet die Polizei um Zeugenhinweise an Tel. 02051/9466110.
Für Siegfried Schneider war sein Vorgehen selbstverständlich. „Mein erster Gedanke war: Da wohnen Leute. Mir war sofort klar, dass ich da helfen muss.“ 20 Minuten nach seinem beherzten Eingreifen konnte er seine Fahrt fortsetzen - mit einigen Minuten Verspätung. „Die Fahrgäste, die dann einstiegen, meckerten über die Unpünktlichkeit. Aber das bin ich gewohnt.“ Als der Feierabend dann näher rückte, war Schneider aber dann doch froh. „Ich funktionierte, so lange ich musste, aber dann begannen meine Hände zu flattern.“

Fotos: Dorau
Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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