„Gewalt gegen Rettungskräfte nimmt zu“

Sven Rörig (rechts) und Jan Vogel vom DRK helfen gerne anderen Menschen in Not, sind aber immer häufiger (verbalen) Attacken ausgesetzt.
  • Sven Rörig (rechts) und Jan Vogel vom DRK helfen gerne anderen Menschen in Not, sind aber immer häufiger (verbalen) Attacken ausgesetzt.
  • hochgeladen von Miriam Dabitsch

„Die Gewalt gegen Rettungskräfte nimmt zu.“ Zu dieser Feststellung kommt Sven Rörig, Leiter des Rettungsdienstes beim DRK Hilden und zuständig für die Aus- und Fortbildung. Der Nevigeser hat schon einiges erlebt. „Oft spielt Alkohol eine Rolle. Betrunkene reagieren oft aggressiv und pöbeln uns Rettungskräfte an.“
So etwa passiert beim Mittelaltermarkt in Neviges, wo das Deutsche Rote Kreuz als Ersthelfer vor Ort war. Aus diesem Grund hat Rörig nun zum zweiten Mal ein Wochenendseminar für Rettungskräfte angeboten. Jan Vogel vom DRK Neviges war einer der Teilnehmer. „In dem Seminar wurde uns gezeigt, wie ich mich richtig verhalte, wenn ich angegriffen werde“, berichtet der 22-Jährige.
Deeskalation ist hier das Zauberwort, und in Rollenspielen wurde das richtige Verhalten eingeübt. So ist es immer sinnvoll, die Gedanken des Angreifers aufzugreifen. „Etwa, wenn ein Betrunkener nicht ins Krankenhaus gefahren werden will. Dann sage ich: ,Ich verstehe, dass Sie nicht ins Krankenhaus wollen. Aber aus medizinischer Sicht ist das unumgänglich‘“, schildert Vogel. Wichtig sei vor allem, mit Argumenten zu punkten. „Auf keinen Fall darf man auf die Aggressionen des Gegenübers einsteigen.“
Seit zwölf Jahren ist der Nevigeser Mitglied des Deutschen Roten Kreuzes, seit einem Jahr ist er zusätzlich im Rettungsdienst tätig. Seine traurige Erfahrung: „Verbale Attacken sind dabei an der Tagesordnung.“
Auf Festen wollen Besucher die Rettungskräfte nicht durchlassen, wenn die schnell Erste Hilfe leisten müssen, im Rettungswagen hat Vogel die Erfahrung gemacht, dass viele Autofahrer gar nicht mehr ausweichen, wenn sich das Fahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn nähert. Woran das liegt, weiß der 22-Jährige nicht.
Aber immerhin hat er nach der Fortbildung jetzt die Sicherheit, richtig auf Attacken reagieren zu können. Und wenn‘s zu wild wird, rät Rörig, sollte man auch an den Eigenschutz denken und den Rückzug antreten.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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