Groß, größer, Pokal: Michael Kolb baut den WM-Cup sechsmal größer als das Original

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„Zur Weltmeisterschaft vor vier Jahren kam mir die Idee, den Pokal nachzubauen. Ich hatte einfach mal Lust, was richtig Großes herzustellen“, sagt der Velberter Michael Kolb. Gesagt, getan…

Wenn morgen die Fußball-Weltmeisterschaft mit dem Spiel Brasilien – Kroatien eröffnet wird, findet in Velbert die Enthüllung des überdimensionalen Pokals statt. Rund 100 Bekannte, Freunde und Nachbarn von Kolb haben sich angekündigt, alle wollen das Ergebnis von fünf Wochen harter Arbeit sehen. Und die hatten es in sich. „Ich habe eigentlich zu spät angefangen“, sagt der 51-Jährige, wenn er zurückblickt. Der Workaholic, wie er sich selbst beschreibt, hat dann jede freie Minute in die Herstellung des Pokals gesteckt – unterstützt von guten Freunden und oft bis tief in die Nacht. Dabei ging er über seine Grenzen hinaus. „Ich habe vor lauter Schmirgeln meine Finger nicht mehr gespürt. Aber egal, der Pokal musste fertig werden.“
Als Vorlage diente ein Plastikpokal, den der Gas-, Wasser- und Heizungsinstallateurmeister im Internet entdeckt hatte. Und weil sich Kolb nicht mit kleinen Dingen zufrieden gibt, baute er den im Maßstab 1:6 nach.
26 Kartuschen Montageschaum, 16 Liter Kunstharz, Feinspachtel „ohne Ende“ und mehr als 100 Arbeitstunden später (darin nicht eingerechnet die Hilfe der Freunde) ist der ganze Stolz des Handwerkers fertig und thront auf dem mit Kunstrasen ausgelegten Garagendach in einer Velberter Wohnsiedlung. Aus einem Gymnastikball wurde die Weltkugel, die Kontinente wurden in liebevoller Handarbeit aus Schaumstoff geformt.

Nachts wird der Pokal beleuchtet, eine Nebelmaschine tut ihr Übriges.

Allerdings steht der Pokal nicht dauerhaft auf dem Dach. „Wenn ich ein Spiel woanders gucke, kommt der Pokal mit“, sagt Kolb. Dann wird das über 80 Kilo schwere Teil auf einen Anhänger geladen und durch die Stadt chauffiert.
Rund 1400 Euro Materialkosten hat Kolb in diese „verrückte Idee“ gesteckt. Die nimmt der selbstständige Handwerker gerne in Kauf – auch seine Frau unterstützt ihn und hat Verständnis dafür, dass sie ihn in den vergangenen Wochen nur selten zu Gesicht bekommen hat. Kolb ist eben ein richtiger Fan. Früher selbst aktiver Fußballer, feuert er in der Bundesliga die Fohlen aus Mönchengladbach an.
Für wen sein Herz bei der Weltmeisterschaft schlägt, muss natürlich nicht nachgefragt werden. Selbst wenn es für Jogis Jungs nicht klappt, den Pokal nach Deutschland zu holen; Velbert hat ihn schon, den mit 2,25 Meter Höhe größten und schönsten WM-Pokal.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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