Immer Ärger mit dem Schneematsch

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Immer, wenn es schneit, hat Josef Marton Grund zum Ärgern: Die Schneeräumfahrzeuge der Technischen Betriebe Velbert verschmutzen seine Hausfassade. Doch ein Recht auf Schadensausgleich hat er nach Aussage der Stadt Velbert nicht.

Fast schon eine unendliche Geschichte ist für Josef Marton die regelmäßige Verschmutzung seiner Hausfassade an der Schloßstraße 47. Immer nämlich, wenn es Winter wird, schleudern Schneeräumfahrzeuge verdreckten Schnee gegen seine Häuserwand und hinterlassen unschöne Verunreinigungen.
„Jetzt reicht es mir. Seit Jahren ist der Stadt die Problematik bekannt, was mir auch schon schriftlich bestätigt wurde. Doch es ändert sich nichts und für den Schaden aufkommen will keiner“, so der Velberter. „Ich habe einen Anwalt eingeschaltet, aber meine Wut ist grenzenlos.“ Dabei wurde ihm im Jahr 2002 seitens der Stadt Recht gegeben und es kam zu einem Schadensausgleich. 1.139,53 Euro wurden Josef Marton damals als Ausgleich überwiesen und es wurde seitens der Stadt Besserung versprochen. Doch davon war in den vergangenen Jahren für den Hausbesitzer nichts zu erkennen. Der Ordner mit Beschwerdebriefen hat inzwischen einen beträchtlichen Umfang angenommen. „Bisher habe ich das Ganze stillschweigend hingenommen, und mich auf die Korrespondenz beschränkt. Doch jetzt ist Schluss“, so Marton.
„Im Jahr 2011 habe ich meine Hausfassade streichen lassen. Das ist ja auch fürs Stadtbild wichtig. Die Stadt habe ich davon schriftlich informiert, damit allen die Situation hier noch mal bewusst wird, denn auch meine Nachbarn sind davon betroffen. Eigentlich dachte ich, dass nun Rücksicht genommen wird.“
Doch die Hoffnungen von Josef Marton erfüllten sich nicht und der schmutzige Schnee flog wieder gegen seine frisch gestrichene Hauswand. In einem Schreiben teilte man mit, man habe die Fahrer der Schneeräumfahrzeuge dazu angehalten, langsamer zu fahren, doch der entstandene Schaden sei unter „allgemeinem Lebensrisiko einzuordnen und daher durch keine Versicherungsleistung gedeckt“, so Sabine Reucher von der Rechts- und Ratsverwaltung der Stadt Velbert in einem Schreiben an Josef Marton.
Ein „haftungsauslösendes Verschulden der TBV sei nicht erkennbar“, so die Begründung seitens der Stadt. Auch Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach bestätigt diese Entscheidung auf Anfrage des Stadtanzeigers: „Die Stadt hat zwar Verständnis für die Lage von Herrn Marton, haftet jedoch nicht.“
„Ich fühle mich schlecht behandelt. Auf der einen Seite werden die Bürger angehalten, ihre Grundstücke sauber zu halten, zu streuen und zu kehren, auf der anderen Seite dann diese Ignoranz“, so Grundstückseigentümer Marton. Auch könne man so sicherlich keinen Stadtteil optisch aufwerten. „Was mich neben dem ganzen Ärger und jahrelangen Schriftverkehr aber besonders wütend macht, ist die Tatsache, dass ich die Verschmutzung durch die Straßenreinigungsgebühren noch selber finanziere.“

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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