Neue Heimat in der Oase

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Um den Kindern der indonesischen Insel Lombok die Möglichkeit für eine sinnvolle Beschäftigung und Weiterbildung zu geben, entwickelten die Langenbergerin Inge Hecht und ihr Mann Ade Kusuma im Jahr 2007 ein Projekt in dem Dorf Jagaranga, welches sie „Kinderoase“ tauften. Hierbei handelt es sich um ein Gebäude mit angrenzendem Grundstück, das täglich ca. 100 lernbegierige Jungen und Mädchen des Dorfes anzieht. „Die Kinder fühlen sich hier wie zu Hause“, so der Projektleiter Ade Kusuma. Doch so erfolgreich lief es für das Ehepaar nicht immer. Denn bevor das Paar mit der „Kinderoase“ startete, hatte es zunächst ein anderes Projekt in einem von Muslimen bevölkerten Dorf gestartet. Aber dort waren der Hinduist und die Christin nicht gern gesehen.
„Kann man da nicht irgendwas machen?“, überlegte Inge Hecht mit Freunden auf einer Party im Jahr 2005. Nachdem die Langenbergerin zwei Jahre in Indonesien gelebt und das Leid und Elend dort mit eigenen Augen gesehen hatte, wollte sie helfen. Dieser Plan ist erfolgreich aufgegangen, denn heute sind Inge Hecht und ihr Mann Ade Kusuma stolze Besitzer der „Kinderoase“, bestehend aus einem Gebäude mit angrenzendem Grundstück, im indonesischen Jagaranga auf der Insel Lombok. „Das Projekt ist erfolgreicher als erhofft. Wir haben sehr großen Andrang. Leider ergeben sich dadurch auch finanzielle Schwierigkeiten. Zurzeit fehlen uns etwa 50 Sponsoren“, berichtet Inge Hecht. Bis 2020 ist das Projekt geplant und um den Kindern Schulbesuche in der Mittelstufe oder auf der Universität zu ermöglichen, werden Geldspenden benötigt.
Die „Kinderoase“ bietet ihren Besuchern täglich Bildung in allen Bereichen, dabei zeigen die Kleinen sehr viel Motivation und saugen alles Wissen der Mitarbeiter, Lehrer und Praktikanten gierig auf. „Wir sind wie eine große Familie und haben engen Kontakt zu den Kindern. Probleme werden gemeinsam gelöst“, erklärt der Projektleiter Ade Kusuma.
Der Grund für das Engagement des Paares liegt in ihrer Liebe zu den Kindern und dem Wunsch, diesen ein besseres Leben zu ermöglichen. Nach dem Sturz des Staatsoberhaupts Suhartos 1998 wurden umfangreiche Reformen umgesetzt und mit dem Führungswechsel hat sich der Lebensstandard in Indonesien zunehmend verschlechtert. „Im Jahr 2000 brach der Tourismus komplett weg, dabei lebt das Land zu 87 Prozent vom Tourismus“, erklärt Hecht.
Weil die Kinder Indonesiens besonders unter den Lebensumständen leiden, setzte Hecht diese als ihre Zielgruppe fest. Durch Bildung möchte sie den Mädchen und Jungen den Mut geben, das Dorf und somit die Armut hinter sich zu lassen. Als Vermittlerin der „Kinderoase“ hält Inge Hecht sich zurzeit in Langenberg auf, um hier ihr Projekt vorzustellen, wie kürzlich in der Kirchengemeinde Nierenhof. Ihr Ziel ist, Spenden zu sammeln und Paten für die Kleinen zu finden. Aus einer Patenschaft entwickeln sich meist langjährige Brieffreundschaften und auch Besuche sind möglich.
An der Vermittlung nehmen die Kinder sogar selbst aktiv teil: Im letzten halben Jahr drehten sie zwei Filme, die auch bei der Projektvorstellung in der Nierenhofer Kirchengemeinde gezeigt wurden. Neben einer Dokumentation über das Projekt „Kinderoase“ drehten die Kinder auch den Film „Die Aliens“, der auf das Müllproblem auf Lombok hinweist, denn dieser kann aus finanziellen Gründen nicht entsorgt werden und stapelt sich auf unbebauten Grundstücken sowie am Rande der Straßen.
Inge Hecht und ihr Mann möchten das Projekt unbedingt bis 2020 zu Ende führen und arbeiten unablässig an Verbesserungen der „Kinderoase“, so dass alle ihre jungen Besucher sich dort wohl fühlen.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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