Wette ums weiße Pulver

Dr. Jan Heinisch (Mitte) und Heribert Bittner (rechts), Vorsitzender des Bürgervereins Hetterscheidt, haben ihre Tipps unter den Augen von Schiedskommissar Heinz Nardmann abgegeben. Foto: Dabitsch
  • Dr. Jan Heinisch (Mitte) und Heribert Bittner (rechts), Vorsitzender des Bürgervereins Hetterscheidt, haben ihre Tipps unter den Augen von Schiedskommissar Heinz Nardmann abgegeben. Foto: Dabitsch
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Jedes Jahr im Dezember stellt Heinz Nardmann die Frage: „Schnee oder kein Schnee“? Und wechselnde Wettpartner haben in den letzten 36 Jahren ihren Tipp abgegeben. Dieses Mal waren es wieder Bürgermeister Dr. Jan Heinisch und Heribert Bittner, Vorsitzender des Bürgervereins Hetterscheidt.
Feierlich zelebrierte Schiedskommissar Heinz Nardmann den Moment, als beide Parteien ihre Kreuzchen machten - kein Wunder, schließlich ist er von Anfang an dabei und kennt sich daher bestens rund um die Hetterscheidter Schneewette aus. Mit den Siegeln in der Hand wartete er auf die verschlossenen Umschläge - er wird sie bis zum 15. Januar streng bewachen. Dann nämlich werden die Tipps der Kontrahenten im Rahmen des Neujahrsempfangs des Bürgervereins gelüftet.
Dr. Heinisch und Bittner verzogen jedenfalls keine Miene - auch wenn der Bürgermeister noch einmal auf seinen Sieg zu Beginn dieses Jahres hinwies. „Da hatten wir mehr als genug Schnee“, erinnert er sich und hatte mit dem statistisch seltenerem Tipp „Schnee“ Erfolg. „In zwei von drei Fällen liegt kein Schnee“, so die Erfahrung von Nardmann. Um dies zu prüfen, findet an jedem Neujahrsmorgen um 11 Uhr ein Treffen an der Sparkasse in Hetterscheidt statt, dort wird nachgemessen.
Tricks werden unter den strengen Augen des Schiedskommissars nicht akzeptiert. So erinnerte er daran, dass schon mal einige Spaßvögel das weiße Pulver aus dem Sauerland angekarrt hatten, ein anderes Mal hätte jemand den Schnee vor der Messung weggeschaufelt. Wer weiß, vielleicht hatten die fleißigen Schnee-Schepper ein bisschen viel Schneekorn genascht?
Bürgermeister Heinisch betonte, dass ihm vor allem das Treffen am Neujahrstag wichtig sei. Hier kämen die Bürger aus Hetterscheidt zusammen und würden sich austauschen. Das übrigens entspricht dem ursprünglichen Sinn der Schneewette: Wegen Terminüberschneidungen war der Bürgerverein 1975 auf seinem Bier sitzen geblieben. Um solche Ärgernisse in Zukunft zu vermeiden, wurde die Idee der Schneewette geboren. Die Regeln wurden immer wieder verändert und verfeinert, so müssen die Wettenden heute auch tippen, ob in der Partnerstadt Zwönitz Schnee liegt und welche Temperatur am Neujahrstag in Hetterscheidt gemessen wird.
Eines steht aber jetzt schon fest: „Der Sieg bleibt auf jeden Fall in Hetterscheidt“, so Nardmann - denn sowohl der Bürgermeister als auch der Vereinsvorsitzende wohnen in dem Heiligenhauser Stadtteil.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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