Zu schnell! Zu gefährlich! - Raserei auf der Hardenberger Straße in Velbert

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Warum kann die Stadt Velbert nicht mit gezielten Geschwindigkeitskontrollen dafür sorgen, dass hier nicht so gerast wird? Diese Frage stellen sich Tobias Glittenberg und weitere Anwohner der Hardenberger Straße in Velbert. Als Zufahrtsstraße für das Wohngebiet, das hier liegt, sowie durch den Markt, der zweimal wöchentlich viele Kunden anzieht, gehört die Hardenberger Straße generell schon zu Straßen mit relativ hohem Verkehrs- und Fußgängeraufkommen. Durch die Umbaumaßnahme an der Heiligenhauser Straße, die in den vergangenen zwei Wochen in unmittelbarer Nähe durchgeführt wurde, hatte sich die Situation weiter zugespritzt."Generell sind die Autos vor unseren Haustüren zu schnell unterwegs, hier gilt Tempo 30. Es sollte seitens der Behörden also gehandelt werden.", so Glittenberg.

Die Heiligenhauser Straße war bis Mitte dieser Woche in Fahrtrichtung Zentrum für zwei Wochen voll gesperrt und die eingerichtete Umleitung führte unter anderem bei Tobias Glittenberg und seinen Nachbarn vorbei. "Das solche Maßnahmen nötig sind, ist verständlich und nicht der Kern des Problems", so der Velberter. "Natürlich kam es zu mehr Verkehrsaufkommen und mehr Verkehrsbehinderungen. Ich habe mir sogar die Mühe gemacht, zu zählen, wie viele Fahrzeuge hier in einer Stunde durchrauschen. Es waren knapp über 600", informiert er. "Fast jedes dieser Fahrzeuge war zu schnell unterwegs. Und genau das ist es, was uns stört und wofür eine Lösung gefunden werden sollte." An das Limit von 30 Stundenkilometern halte sich nur selten jemand, bedauert Glittenberg. "Dabei sind auf der Hardenberger Straße nicht wenig Fußgänger unterwegs. Kinder, Spaziergänger, Anwohner und die Marktbesucher wechseln hier die Straßenseite." Dafür gibt es allerdings nur einen offiziellen Übergang, einen Zebrastreifen in Höhe der Posener Straße.

Nachfrage bei den Behörden

Mit Nachfragen und Bitten, dass gezielt Geschwindigkeitskontrollen stattfinden sollen, machte der Velberter die Behörden auf den Missstand aufmerksam. "Ich habe mich sowohl an die Stadt Velbert, als auch an die Polizei gewandt. Eine Rückmeldung habe ich zunächst nicht bekommen", so Tobias Glittenberg. "Also habe ich kurzerhand selber Plakate aufgehangen, um über die Geschwindigkeitsregelung und Gefahrensituation zu informieren. Und inzwischen weiß ich, dass unsere Straße auch bei der Polizei in den Fokus gerückt ist."

Doch warum unternimmt die Stadt nichts gegen die Raserei? Schließlich verfügt sie seit geraumer Zeit über ein eigenes entsprechendes Blitzer-Mobil. "Wir als Stadt dürfen nur an fest definierten Punkten Geschwindigkeitskontrollen durchführen", informiert Nora Weichelt, Mitarbeiterin im Büro des Bürgermeisters auf Anfrage des Stadtanzeigers. "Diese Punkte wurden mit der Polizei abgestimmt. Die Hardenberger Straße zählt allerdings nicht dazu." Laut Erlass des Innenministeriums darf die Stadt als Behörde nur an Örtlichkeiten solche Messungen durchführen, die zuvor als konkrete Gefahrenstellen deklariert wurden. Dafür müsste der Ordnungsdienst im Vorfeld eine Woche lang Testmessungen vornehmen und ermitteln, wie hoch die Durchschnittsgeschwindigkeit der Fahrzeuge ist und wie weit über der Höchstgeschwindigkeit dieser Wert liegt. "Wir als Stadt haben inzwischen für 53 Punkte im Stadtgebiet die Erlaubnis, Geschwindigkeiten zu kontrollieren", so Weichelt weiter. "Seit Einführung des Blitz-Mobils sind also schon neue Punkte dazu gekommen."

Die Anfrage des Bürgers Tobias Glittenberg sei durch die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes übrigens an die Polizei weitergeleitet worden, die inzwischen einmal vor Ort war, um Verkehrssünder zu entlarven und mit entsprechenden Verwarnungen und Bußgeldern zu bestrafen.

Zum Hintergrund:
-Seit Montag, 13. August, ist die Heiligenhauser Straße in Fahrtrichtung Velbert-Zentrum zwischen den Kreuzungen Ernst-Moritz-Arndt-Straße und Zur Sonnenblume sowie Jahnstraße und Heidestraße voll gesperrt.
-Laut Straßenverkehrsbehörde sind notwendige Straßenbauarbeiten an der neuen Ausfahrt der im Bau befindlichen Polizeiwache Velbert der Grund für die Sperrung.
-Während der Sperrung wurde der Verkehr in Richtung Zentrum über die Straßen Zur Sonnenblume, Hardenberger Straße und Am Hardenberger Hof umgeleitet. Um Störungen weitestgehend zu vermeiden, wurden zwei abknickende Vorfahrtsstraßen und eine verbesserte Grünphase an der Kreuzung Am Hardenberger Hof / Heidestraße eingerichtet.
-Der Fahrzeugverkehr Richtung Birth/Losenburg wurde über die Ernst-Moritz-Arndt-Straße, Papenfeld und Jahnstraße umgeleitet.
-Außerdem bestanden auf den Umleitungsstrecken extra eingerichtete Haltverbote.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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