Türkische Frauen besuchten Dom

Pater Othmar Brüggemann (rechts) erzählt den Frauen Wissenswertes zum Dom. Dolmetscher Nernüs Ntoubaratzi (links) übersetzt ins Türkische. | Foto: Foto: Ulrich Bangert
  • Pater Othmar Brüggemann (rechts) erzählt den Frauen Wissenswertes zum Dom. Dolmetscher Nernüs Ntoubaratzi (links) übersetzt ins Türkische.
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Die Kultur und Religion des anderen verstehen - das wünscht sich die türkische Frauengruppe der Velberter Ditib-Moschee-Gemeinde und geht mit gutem Beispiel voran.
Kürzlich besuchten 26 Frauen mit ihrer Gruppenleiterin Nazmiye Alsancak den Mariendom in Neviges. Die Frauen trafen sich dort mit Wallfahrtsleiter Pater Othmar Brüggemann, der die interessierten Türkinnen durch den Dom führte. Ihm überreichten sie zunächst einen Blumenstrauß, den der Pater an die Marienstele mit dem Nevigeser Gnadenbild stellte.
Sie erfuhren Informationen über die Architektur, den Architekten der Kirche und weiteres Wissenswertes. Besonders interessant fanden die Frauen die großen bunten Fensterbilder mit Rosenmotiv sowie die Sakramentstele. Auch über den Bau des Doms, der in der Vergangenheit viele Pilger nach Velbert lockte, gab‘s Auskünfte. Erbaut wurde die Wallfahrtskirche 1968, konzipiert von Architekt Gottfried Böhm. Das blieb den Frauen auch nach der Führung im Gedächtnis, denn: „Mein Sohn plant momentan den Bau einer Moschee in Köln“, erzählt Alsancak.
Eine Stunde ging die Führung, an der auch der Imam - der Vorbeter beim islamischen Gebet - der Gemeinde teilnahm. Dolmetscher Nernüs Ntoubaratzi begleitete die Frauengruppe ebenfalls, damit auch keine Frage offen blieb.
Im christlich-islamischen Dialog treten die Frauen der Gruppe von Nazmiye Alsancak zweimal im Monat in theologischen Diskurs. Hier treffen sich Christen und Muslime und tauschen sich mal in der Moschee, mal in einer christlichen Gemeinde über ihre Religion aus. So entstand auch der Kontakt zu Pater Othmar Brüggemann und die Idee, den Mariendom zu besichtigen. Eine Besuch, der sich gelohnt hat: „Es war unheimlich interessant und es hat allen sehr gut gefallen“, resümiert Alsancak, die selbst seit 1974 in Velbert lebt.
Für viele der Frauen war es nicht der erste Besuch in einer Kirche. „Wir wissen viel über Christen. Wir leben schließlich mit ihnen zusammen“, erzählt Alsancak. „Vom Kindergarten bis hin zur Schule oder Arbeit. Aber viele Deutsche kennen unsere Kultur nicht. Deswegen bietet die Velberter Moschee-Gemeinde selbst regelmäßig Führungen in der Ditib-Moschee an und bietet einen Tag der offenen Tür an, damit auch Christen die Möglichkeit haben, mehr über den Islam zu erfahren.“
Mit dem Besuch des Mariendoms möchten die türkischen Frauen auch ein Zeichen setzen: „Wir wollen zeigen, dass wir Interesse haben für das Christentum, wir müssen uns gegenseitig verstehen können, miteinander schafft man alles.“ Ein großer Unterschied, den Alsancak bei der Führung feststellte, war: „In der Moschee ist es immer warm, aber in der Kirche war es kalt.“
Der nächste christlich-islamische Dialog findet am 27. Januar um 18.30 in der Evangelischen Gemeinde Oststraße statt, bei dem jeder Interessierte willkommen ist.

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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