Kleine Modellautos geben Vollgas

Sechs der angetriebenen Modellautos können zeitgleich auf der 50 Meter langen Rennstrecke an den Start gehen.
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Spannende Rennen, ein faires Miteinander, eine gute Stimmung und Fachsimpeleien - am vergangenen Wochenende fand in Heiligenhaus die Deutsche Meisterschaft im Slotcar-Rennen statt. Insgesamt 33 Männer zwischen 15 und 60 Jahren kämpften dabei um gute Platzierungen.

Doch was steckt eigentlich dahinter, wenn man vom Deutschen Slot Classic Cup (DSC) spricht? Der Stadtanzeiger hat nachgefragt und sich vor Ort ein Bild gemacht. "Eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die vor allem viele Jungen aus ihrer Kindheit kennen, ist das Spielen mit der Carrera-Rennbahn", erläutert Dieter Jens, Teilnehmer aus Wiesbaden. "Auch bei unseren Slotcar-Rennen handelt es sich um ein Hobby rund um angetriebene Modellautos. Nur sind diese etwas größer und die Rennstrecke ist aus Holz."

Für ihn und weitere 32 Männer aus ganz Deutschland sind solche Rennen aber weitaus mehr als ein Hobby, es ist eine Leidenschaft. Bei der Deutschen Meisterschaft, die auf der privaten Anlage von Michael Kaltenpoth in Heiligenhaus ausgetragen wurde, war daher auch der nötige Ehrgeiz zu spüren. In zwei Rennklassen - kleine Tourenwagen mit einem Mindestgewicht von 160 Gramm und größere Sportwagen mit einem Mindestgewicht von 180 Gramm - ging jeder einzelne Teilnehmer an den Start. Neben den Punkten aus diesen beiden Rennen, wurden zudem auch die Kreativität und Detaillierung der Modellautos bewertet und mit entsprechenden Punkten honoriert.
Und an liebevollen Details fehlt es den Modellautos wirklich nicht: Eine saubere Lackierung mit Werbeaufklebern und mehr, ein Schaltknüppel, ein bewegliches Lenkrad und diverse Knöpfe in der Fahrerkabine, eine funktionstüchtige Beleuchtung sowie ein Fahrer dessen Visier sich am Helm tatsächlich öffnen lässt - all das im Mini-Format. "Jeder baut seine Modellautos selber", so Dieter Jens, der am Ende der Meisterschaft den 5. Platz belegt. "Teilweise sitzt man Tage daran, schließlich ist es eine Arbeit, die viel Ruhe und Fingerspitzengefühl fordert."

Die besten "Rennfahrer" aus fünf Regionen (Nord, Mitte, Süd, Ost und Euregio) nahmen an der Deutschen Meisterschaft teil. Wie bei der Formel 1 galt es, zunächst im Qualifying (Zeittraining) zu ermitteln, wer welchen Startplatz bekommt. "Beim Qualifying fährt jedes Auto drei Runden über die Stecke, die beste Runde wird gewertet", erklärt Michael Kaltenpoth. Der Heiligenhauser war Ausrichter der Veranstaltung und konnte sich am Ende selber über Platz 6 freuen.
Dann startete endlich das erste eigentliche Rennen. "Die sechs Teilnehmer mit den schlechtesten Rundenzeiten bestreiten immer das erste Rennen. Und das steigert sich schließlich bis die sechs Teilnehmer mit den besten Rundenzeiten gegeneinander antreten", so Kaltenpoth weiter. Ein Rennen besteht aus 6 mal 5 Minuten. "Denn jedes Auto fährt einmal auf jeder Spur der Stecke. Die gesamten Rundenzahlen werden danach addiert", so der Heiligenhauser. Durchschnittlich etwas über zehn Sekunden dauert es, bis ein Modellfahrzeug die 50 kurvenreichen Meter zurückgelegt hat.
Mit dem Regler steuert der Fahrer, wann das Auto Gas gibt, wie schnell es beschleunigt und wann abgebremst wird. Nicht selten kommt eines der kleinen Fahrzeuge in den scharfen Kurven von der Spur ab. Kein Problem, denn sogenannte "Einsetzer" handeln blitzschnell und sorgen dafür, dass das Modellauto mit seinem Leitkiel - worüber die Stomversorgung läuft - wieder richtig in der Bahn (im Slot) sitzt. Und schon kann wieder Gas gegeben werden.

Obwohl die Fahrzeuge klein und leicht sind, haben sie einen großen Wert: "Ein Slotcar kostet durchschnittlich 500 Euro", informiert Dieter Jens. "Und da jeder von uns mit einem Koffer voller Modellautos gekommen ist und auch eine gewisse Auswahl an Werkzeugen und Ersatzteilen dabei hat, kommen wir hier zusammengerechnet bestimmt auf einen Wert von rund 200.000 Euro", nennt er beeindruckende Zahlen. Hinzu kommt die große Holzbahn, die neu einen Wert von circa 10.000 Euro hat. "Und da sind die Stromleitungen und die Dekorationen noch nicht mit eingerechnet." Die Detail-Genauigkeit hört an dieser Stelle nämlich nicht auf: Rasenflächen, Zuschauerränge auf denen kleine Figuren sitzen sowie natürlich ein Start- und Zielbereich mit entsprechender Lichtschranke sorgen für ein stimmiges Gesamtbild.

Platzierung:
-1. Platz: Chris Urban
-2. Platz: Robert Schulz
-3. Platz: Jürgen Schulz
-4. Platz: Tristan Schulz
-5. Platz: Dieter Jens
-6. Platz: Michael Kaltenpoth

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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