WAP-Serie über das Ehrenamt
Lothar Stapfer (80) Ehrenamtler beim Reparaturcafé und Bürgerbus - Das Ehrenamt hält ihn fit

Es ist der WAP eine Ehre, diese vier Menschen vorstellen zu dürfen. Alle vier haben eins gemeinsam: Sie sind als Ehrenamtler sehr engagiert. Anlässlich der Verleihung der Ehrenamtkarte am 14. Februar in Ennepetal und um auf die Wichtigkeit des Ehrenamts hinzuweisen, wird die WAP in den kommenden Ausgaben je einen dieser Ehrenamtler vorstellen. | Foto: Jarych/Pielorz
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  • Es ist der WAP eine Ehre, diese vier Menschen vorstellen zu dürfen. Alle vier haben eins gemeinsam: Sie sind als Ehrenamtler sehr engagiert. Anlässlich der Verleihung der Ehrenamtkarte am 14. Februar in Ennepetal und um auf die Wichtigkeit des Ehrenamts hinzuweisen, wird die WAP in den kommenden Ausgaben je einen dieser Ehrenamtler vorstellen.
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Soziales, ehrenamtliches Engagement verdient Anerkennung und Würdigung. Bereits zum neunten Mal verleiht die Stadt Ennepetal deshalb am Freitag, 14. Februar, die Ehrenamtskarte des Landes Nordrhein-Westfalen. Die WAP stellt in einer kleinen Serie einige der Ehrenamtler vor, die sich durch ihr Engagement verdient gemacht haben. Dieser Artikel erzählt die Geschichte von Lothar Stapfer und seinen Ehrenämtern.

Von Dr. Anja Pielorz

Der Bürgerbusverein Ennepetal wurde 1996 gegründet. Seit vielen Jahren ist Lothar Stapfer – heute fährt er immer noch. Die regelmäßigen medizinischen Untersuchungen sind für den 80-Jährigen kein Problem. Er ist fit. Und solange das so bleibt, sitzt er nicht nur hinter dem Steuer seines privaten Autos und eben vom Bürgerbus, sondern arbeitet ehrenamtlich auch im Reparaturcafé mit. Für so viel Ehrenamt gibt es am 14. Februar in einer Feierstunde die Ehrenamtskarte.

Rumkurven mit dem Bürgerbus

Auf der Straße - „on the road“ - unterwegs sein, das ist und war für den Ennepetaler nichts Neues. 35 Jahre lang hat er im technischen Außendienst gearbeitet und sich inhaltlich mit Alarmanlagen und Einbrüchen beschäftigt. Selbstverständlich nicht als Ausführender von einem „Bruch“, sondern im Gegenteil, aus Sicht der Versicherungsindustrie. In ganz Nordrhein-Westfalen sei er unterwegs gewesen, erzählt er. 50.000 Kilometer im Jahr – für ihn ganz normal. So viel fährt Lothar Stapfer heute natürlich nicht mehr, aber das Rumkurven mit dem Bürgerbus macht ihm immer noch mächtig Spaß. „Und was Spaß macht, das sollte man ja auch machen – wenn man es noch kann.“ Und daran besteht bei ihm kein Zweifel.

Weiteres Ehrenamt im Reparaturcafé

„Früher bin ich ganze Tage gefahren, aber das mache ich heute nicht mehr. Vier Touren im Monat als halbe Tage, das ist ideal. Und der Bürgerbus ist ja auch nicht mein einziges Ehrenamt.“ Stimmt. Denn Stapfer ist mit seinem Nachbarn Günter Angermund auch in Sachen Handwerk unterwegs. Die beiden gründeten vor sechs Jahren das Reparaturcafé. „Jeden zweiten Mittwoch im Monat von 15 bis 17 Uhr und jeden letzten Mittwoch im Monat von 9 bis 12 Uhr treffen wir uns mit mehreren handwerklich interessierten Menschen im Mehrgenerationencafé im Haus Ennepetal. Da reparieren wir alles, was uns die Menschen bringen und was man noch reparieren kann. Na ja, manches fällt auch völlig auseinander, wenn man irgendwo an einer Schraube dreht. Aber wir lassen uns auch immer unterschreiben, dass wir da keine Garantie übernehmen können“, lacht er. Und es kommen eine Menge Dinge zusammen, die repariert werden sollen. Mal ist es sogar ein Computer, oft genug eher Alltagsgegenstände wie Staubsauger oder Kaffeemaschinen. Gerne auch alte Lampen.

Wo geht das Ding auf

„Da haben wir auch schon neue Kabel eingezogen. Es ist ja so, dass an vielen Gegenständen auch Erinnerungen hängen und das wollen die Leute nicht einfach wegwerfen. Und sie wollen auch nicht in ein Geschäft gehen und das neu kaufen. Manchmal sind die alten Sachen ja richtig teuer gewesen. Und viele der modernen Dinge, ja das sind doch eher Wegwerfprodukte. Die muss man nicht mehr reparieren, denn da wäre die Reparatur teurer als der Neukauf.“ Die spannende Frage für den Tüftler ist immer die gleiche: Wo geht das Ding denn auf??? „Man muss ja erstmal so reingucken. In der Regel gibt es ja keine Betriebsanleitung mehr“, grinst er.

Altes Handwerk gelernt

Die Ehrenämter machen ihm sichtlich Spaß. Das Handwerkliche liegt ihm auch. „Wissen Sie, ich habe da vor 50, 60 Jahren doch altes Handwerk gelernt. Ich war Schumacher. Dann habe ich aber ganz andere Sachen gemacht. Und bin eben später in der Versicherungsbranche gelandet. Das war die Zeit, wo das mit den Alarmanlagen modern wurde. Es gab überhaupt noch keine Ausbildung dafür – also, wie diese funktionieren und wie man sie reparieren kann. Da musste man die Herstellerfirmen anrufen und dann habe ich denen ein Loch in den Bauch gefragt.“ Hat aber offensichtlich funktioniert. Immerhin hat Lothar Stapfer lange genug in der Branche gearbeitet und vermutlich könnte der Bastler auch heute noch eine Alarmanlage auseinandernehmen und wieder zusammensetzen.

Denkt nicht ans Aufhören

Sicher ist: Die Ehrenämter halten ihn fit. Dazu gehört auch der Kontakt zu den Menschen. Und fast entrüstet klingt seine Antwort auf die Frage, wie lange er das denn noch machen will. „So lange es mir Spaß macht. Warum soll ich aufhören?“ Ganz sicher nicht aus Altersgründen.

Zum Ehrenamt

Ehrenamtler sind in Vereinen und sozialen Einrichtungen oftmals der Motor, der alles am Laufen hält. Sie wollen selbst als Ehrenamtlicher tätig werden? Genauere Infos über die Möglichkeiten in Ihrer Stadt finden Sie hier:

Es ist der WAP eine Ehre, diese vier Menschen vorstellen zu dürfen. Alle vier haben eins gemeinsam: Sie sind als Ehrenamtler sehr engagiert. Anlässlich der Verleihung der Ehrenamtkarte am 14. Februar in Ennepetal und um auf die Wichtigkeit des Ehrenamts hinzuweisen, wird die WAP in den kommenden Ausgaben je einen dieser Ehrenamtler vorstellen. | Foto: Jarych/Pielorz
Ehrenamtler Lothar Stapfer (rechts) mit seinem Kollegen Manfred Buchholz im Reparaturcafé.  | Foto: Dr. Anja Pielorz
Autor:

Nina Sikora aus Essen

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