Stillstand in der Waldbühne Höntrop
Grüne kritisieren Stillstand in der Waldbühne

Text : Wattenscheider Grünen | Foto: Bild Archiv

„Seit beinahe 2 Jahren, seit der Rat der Stadt Bochum insgesamt 1 Mio. € für die Sanierung der Waldbühne Höntrop bereitgestellt hat, warten wir darauf, dass sich endlich etwas Substantielles tut“, so Oliver Buschmann, stellvertretender Bezirksbürgermeister in Wattenscheid. „und lange Zeit sah es wirklich so aus, als ob zwar einige rechtliche Probleme einer Sanierung entgegenstehen, sich aber alle demokratischen Fraktionen und auch die Verwaltung darüber einig sind, alles Notwendige zu unternehmen, um den Betrieb der Waldbühne im Sinne eines vielfältigen kulturellen Angebots zu sichern. Danach sieht es aktuell nicht mehr aus.“

Die dringend notwendigen Arbeiten zur Entfernung des Bühnendaches und die zur Sicherung des Geländes notwendigen Baumschnittarbeiten wurden trotz anders lautender Zusagen der Verwaltung von Anfang Dezember nicht durchgeführt. Da bis zur Durchführung der Arbeiten der Bereich der Waldbühne aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden darf, kommt es zu einer weiteren Verzögerung von 6 Monaten. Bis dahin sind die Bauten innerhalb des Areals bei Stürmen durch Astbruch oder fallende Bäume gefährdet.

Auch die Kostenschätzung der Verwaltung von knapp 3,4 Mio. € ist nicht nachvollziehbar, weil eine detaillierte Kostenaufstellung genauso fehlt, wie eine Einschätzung, inwieweit der als Pächter vorgesehene Kolping Waldbühne Höntrop e.V. Arbeiten übernehmen kann und will. In der Waldbühne möchte der Verein zukünftig neben den Märchenspielen auch zahlreiche andere Veranstaltungen mit verschiedensten Akteuren aus der Stadtgesellschaft anbieten. Nach unserer Auffassung müssen jetzt schnell die sicherheitsrelevanten Arbeiten durchgeführt und anschliessend
der Pachtvertrag mit dem Verein geschlossen werden, damit dieser die weiteren notwendigen Arbeiten durchführen bzw. beauftragen kann. Die dafür bereits beschlossenen 1 Mio. € werden allein wegen der Zeitverzögerung von etwa 2 Jahren dafür wohl nicht ausreichen, deshalb werden wir uns für einen Beschluss von mindestens weiteren 500.000 € für die Waldbühne Höntrop im Haushalt 2022 einsetzen. Eventuelle weitere Zuschüsse sind zukünftig individuell zu prüfen. Mit einer
Anfrage in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 23.3. erhoffen wir uns Antworten auf die offenen Fragen.

Die Fraktionsvorsitzende der Wattenscheider Grünen, Sonja Lohf, betont abschließend: „Wir haben im Koalitionsvertrag mit SPD und FDP klar und eindeutig den Erhalt und die schnelle Wiedereröffnung der Waldbühne mit dem Kolping Waldbühne e.V. vereinbart. Dazu stehen wir auch weiterhin.

Anfrage der Grünen in der BV Wattenscheid zur Sitzung  der Bezirksvertretung Wattenscheid am 23.3.2021

Sanierung Waldbühne Höntrop: Die vorliegende aktuelle Mitteilung der Verwaltung 20210582 stellt hier in mehreren Varianten die Kosten einer Sanierung der Waldbühne Höntrop dar. Allerdings erscheinen die genannten Zahlen nicht nachvollziehbar, weil keinerlei Aufstellung über auszuführende Arbeiten und deren jeweilige Kostenhöhe gegeben wird.

Die Fraktion der Grünen in der BV Wattenscheid fragt daher an:

1. Bei einer Reduzierung der Gästeplätze auf unter 1.000 ist nach unserer
Einschätzung die SBauVO NW nicht relevant (siehe SBauVO NW, §1: „Die
Vorschriften gelten für den Bau und Betrieb von […] Versammlungsstätten im
Freien mit Szenenflächen und Tribünen, die keine fliegenden Bauten sind und
deren Besucherbereich für mehr als 1 000 Besucherinnen und Besucher
bestimmt ist, sowie solche Versammlungsstätten im Freien, die für mehr als
5.000 Besucherinnen und Besucher bestimmt sind“).

a. Welche Konsequenzen ergäben sich aus einer Reduzierung der max.
Besucheranzahl auf unter 1.000, sowohl aus rechtlicher als auch aus
finanzieller Sicht?

b. Welche Regelungen genau bringen die Verwaltung zu der Überlegung,
einen anderen Betreiber (z.B. die BoVG) an Stelle des Kolping Waldbühne
e.V. in Betracht zu ziehen?

2. Welche Arbeiten sind zwingend zur Gewährleistung der Betriebssicherheit vor
einer Inbetriebnahme der Waldbühne Höntrop durch den Kolping-Waldbühne
e.V. von der Stadt durchzuführen? Wir bitten um eine detaillierte Auflistung mit
Kostenschätzungen

3. Der Verein Kolping Waldbühne e.V. verfügt mittels seiner Mitglieder über
breitgefächerte Ressourcen für die Ausführung durchzuführende Arbeiten in
verschiedensten Gewerken. Ist mit dem Verein geklärt worden, welche Arbeiten
durch seine Mitglieder oder durch vom Verein zu beauftragenden Unternehmen
durchgeführt werden können? Falls ja, bitten wir um eine detaillierte Auflistung
mit einer Einschätzung der möglichen Einsparpotenziale.

4. Welche dieser durchzuführenden Arbeiten könnten auch nach einer
Inbetriebnahme sukzessive vom Verein übernommen und durchgeführt werden?

5. Bereits seit längerem ist der Verwaltung bekannt, dass die mit Hilfe einer
Drahtseilkonstruktion angebrachte Bühnenüberdachung nicht sicher ist und
entfernt werden muss. Der Verein hat erklärt, dass die Überdachung der Bühne
verzichtbar ist. Auch müssen in der Waldbühne dringend Baumschnittarbeiten
durchgeführt werden, um die Sicherheit der Akteure und der Gäste und auch der
Bauten (wie z.B. des Tribünendachs) nicht zu gefährden. Bis zur Durchführung
der Arbeiten ist das Betreten der Waldbühne bereits seit über einem Jahr untersagt.
Die Durchführung der Arbeiten sollte in der letzten Fällperiode  umgesetzt werden, die inzwischen hinter uns liegt.

Dies wurde bei einem Treffen mit der Verwaltung Anfang Dezember verbindlich zugesagt. Trotz dieser Zusage wurden die Arbeiten nicht durchgeführt, angeblich weil eine Sanierung wegen der geschätzten Kosten vorerst unklar ist. Dabei hätten die Arbeiten allein zum  Schutz der Anlage in jedem Fall durchgeführt werden müssen, um zum Beispiel Sturmschäden durch Astbruch oder Ähnliches zu vermeiden.

a. Wer hat den Stopp der bereits zugesagten Arbeiten veranlasst?

b. Warum wurde die weitere Beschädigung der Anlage z.B. durch
Wetterereignisse in Kauf genommen?

c. Wann können die Arbeiten jetzt frühestmöglich durchgeführt werden?

Autor:

Karl - Heinz Lehnertz aus Wattenscheid

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