Kolkrabe ruht sich im Bochumer Tierpark aus

Kolkrabe Krabatz erholt sich im Bochumer Tierpark.
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Der aus falsch verstandener Tierliebe in der Nacht vom 11. auf 12. Juli “befreite“ Kolkrabe Krabatz aus dem Vogelpark Wattenscheid erholt sich nach einem gefährlichen, für ihn bedrohlichen und stressbeladenen Ausflug im Bochumer Tierpark von den ungewollten Strapazen. Mit Tierliebe hat ein derartiges verantwortungsloses Verhalten, welches billigend auch den möglichen Tod eines “befreiten Tieres“ in Kauf nimmt, nichts zu tun. Letztlich führte aber ein gut funktionierendes lokales Netzwerk von Bürgern, Medien, Polizei, Ordnungsbehörden und Zoofachleuten zum glimpflichen Ausgang einer unsinnigen Aktion.
Aufmerksamen Mitarbeitern des Wellenfreibades Südfeldmark in räumlicher Nähe zum Vogelpark Bochum-Wattenscheid gelegen, ist es zu verdanken, dass am Samstagabend die Leitstelle der Polizei Bochum über die Sichtung eines Kolkraben an der Märkischen Straße informiert wurde. Diese wiederum aktivierte ein Expertenteam des Bochumer Tierparks.
Nach einer ersten Lagebeurteilung war klar, dass hier zum Schutz des Tieres schnell gehandelt werden musste. Mit Lockfutter und Keschern ausgerüstet, machte sich am Samstagabend Bochums Zoodirektor, Ralf Slabik, mit Zootierpflegemeisterin, Sandra Krumscheid, auf den Weg zu einer Fangaktion mit ungewissem Ausgang.
Zunächst galt es, den Kolkraben aus hohen Bäumen in Bodennähe zu locken. Dies gelang mittels kleiner Futterbrocken. Schnell wurde am Flugverhalten des Kolkraben deutlich, dass dieser offensichtliche Erschöpfungszustände hatte und nur noch eingeschränkt flugfähig war. Insbesondere konnte er - nachdem er einmal am Boden saß - bei weiteren Fluchtversuchen kaum noch an Flughöhe gewinnen. Dies machte die erfolgreiche Fangaktion in einer nahe gelegenen Gehölzgruppe erst möglich.
Zurzeit erholt sich der flüchtige und mit einem großen Appetit ausgestattete Kolkrabe im Tierpark Bochum von seinem unfreiwilligen Ausflug, wird intensiv gepflegt und umfangreich versorgt. Zum Wochenbeginn wird er dann in seine alte Heimat nach Wattenscheid zurückkehren können.

Autor:

Lauke Baston aus Wattenscheid

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