Homeoffice in Krisenzeiten - Wie geht es Alleinerziehenden damit?

Wie sieht euer Arbeitsplatz im Homeoffice gerade aus?
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  • hochgeladen von Ines Wenzel

Es sind gerade schwierige Zeiten für alle von uns. Es gibt Menschen aus den Gesundheitsberufen, die arbeiten härter als zuvor, andere wiederum können gerade nicht arbeiten, Selbständige haben Existenzängste. Ich habe mich gefragt, wie Alleinerziehende ihren Alltag bewältigen, jetzt mit ihren Kindern zu Hause.

Alleinerziehenden geht es doch gerade nicht anders als Müttern, die im Homeoffice arbeiten, oder? Ein ganz klares ‘Nein’. Denn alleine ein oder mehrere Kinder zu erziehen ist mehr als die Betreuung zu übernehmen. Es geht nicht allein um die Betreuung. Alleinerziehend zu sein bedeutet in dieser Zeit sich noch mehr zu teilen, mehr finanzielle Sorgen als vorher zu haben und noch weniger Zeit für sich selbst, auch wenn es nur fünf Minuten sind, die jetzt fehlen.

Der Ex-Partner/in, die/der nicht mehr greifbar ist, keinen Unterhalt mehr zahlen, in Kurzarbeit gehen musste, der Streit der vor Gericht ausgetragen wird, Eltern die an den Kindern zerren, wenn es um das Sorgerecht geht, dem Job, dem man nicht mehr gerecht werden kann.

Alleinerziehende Mütter und Väter wollen kein Mitleid, es geht um Anerkennung der täglichen Arbeit und Gleichstellung mit Mutter/Vater/Kind-Familien. Gerade jetzt in der Zeit in der sie Zuhause arbeiten, ist es umso schwieriger.

Bei Jörn Paul zum Beispiel. Er ist Vater von drei Kindern im Alter von zwei, acht und neun Jahren. Von Beruf ist er Erzieher in einer Notgruppe und da seine Kolleginnen entweder aufgrund des Alters oder von Vorerkrankungen freigestellt sind, muss er ran. Sein Jüngster ist zwei und in der Zeit, wo Jörn arbeitet, bei seiner Mutter. Seine beiden Töchter sind alleine zu Hause und mit Aufgaben versorgt. “Finanziell ist es auch heikel, wenn der “Andere” in Kurzarbeit ist und man das unterhaltstechnisch auffangen muss. Ich wünsche mir schnelle und unbürokratische Bearbeitungszeiten des Kindergeldzuschlages”, sagt er.

Auch bei Rebecca Stiefel sieht es nicht anders aus. “Mein Tag beginnt morgens um 6 Uhr und endet ohne Pause um 23 Uhr”, sagt sie. Sie hat zwei Jungs im Alter von 11 und 13 und arbeitet 6,5 Stunden im Homeoffice. Ihre Kinder sind gut mit Schulaufgaben versorgt, schaffen vieles selbstständig und doch ist es bei Rückfragen immer viel Aufwand. Sie muss sich in die Themen erst einlesen und dann bekommen die Kinder die Aufgaben von jedem Lehrer in unterschiedlicher Form zugeschickt und erwarten auch die Bearbeitung in unterschiedlicher Form, die so noch nicht gefordert war. “Mich schlaucht die Zeit sehr und vor allem fehlt mir der eigene Raum zum Luftholen. Ich habe kein eigenes Zimmer, nur ein Schrankbett im Wohnraum und dort findet ja momentan das Leben statt”, sagt sie.

Nicht nur die Zeit um mal durchzuatmen fehlt, auch die Nähe zu Freunden und gute Gespräche mit dem Partner. Trotz allem gibt es natürlich auch schöne Seiten gerade findet Isabell Baumfeld. “Ich genieße es wirklich die Kids so viel um mich zu haben, einfach entschleunigt zu sein und den tatsächlich reduzierten Bewegungsradius.Der Familienfrieden hängt insgesamt wenig schief und situationsgebunden dann nur kurz.”

Wie sieht die Situation bei euch gerade aus? Ob Alleinerziehend oder nicht! Wie meistert ihr euren Alltag? Ich bin neugierig!

Autor:

Ines Wenzel aus Wesel

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