Corona beschert der Region einen wichtigen Anlaufpunkt und der Niederrheinhalle eine Gnadenfrist
Das Impfzentrum des Kreises Wesel ist pünktlich zum 15. Dezember betriebsbereit

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Auf Weisung des Landes NRW organisiert der Kreis Wesel den Aufbau eines Impfzentrums für Impfungen gegen das Corona-Virus in der Weseler Niederrheinhalle. Das Impfzentrum soll am 15. Dezember 2020 betriebsbereit sein. Bei einer Begehung wurden Pressevertretern die Wege eines „Impflings“ an allen Stationen aufgezeigt.

Der Leiter des Impfzentrums Jochen Konst führte durch die Impfstraßen mit insgesamt 14 Impfplätzen. Vorgeschaltet ist jeweils ein Check in und ein Aufklärungsraum in dem bei Bedarf informiert und beraten wird. Landrat Ingo Brohl und seine Mitstreiter informierten anschließend: „Der Kreis Wesel hat die Niederrheinhalle vorerst für ein Jahr als Impfzentrum angemietet. Beizeiten wird über etwaige Verlängerungen beraten." 

Im Impfzentrum an der Niederrheinhalle werden ausschließlich Impflinge mit Termin geimpft. Es sollen rund 1.250 Impfungen täglich stattfinden. Geimpft wird vorerst sechs Tage die Woche. "Bei Impfstoff Verfügbarkeit und dem entsprechendem Andrang können wir uns vorstellen auch sieben Tage in der Woche zu impfen", hieß es von Seiten der Planer. Man könne sich vorstellen, "dass eventuelle Impfungen in Pflegeheimen oder auch zusätzlich noch, vor allem linksrheinisch, Satelliten geschaffen werden, in denen geimpft werden kann".

Dr. Michael Weyer von der Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein rechnet damit dass rund um den Jahreswechsel mit den Impfungen begonnen werden kann: „Wir Warten auf weitere Informationen zu Impfstoffmenge und -lieferung durch Land NRW.“

Der Ablauf der Impfung:

Die künftigen Impflinge parken auf dem Parkplatz der Rundsporthalle und werden durch eine entsprechende Beschilderung zum Haupteingang der Niederrheinhalle geleitet. In einem beheizbaren Zelt vor dem Eingang wird die Körpertemperatur gemessen sowie die Berechtigung zum Impfen kontrolliert. Dann geht es ins Foyer, wo vier Anmeldungs- bzw. Registrierungsschalter eingerichtet wurden, an denen die Impflinge mittels Krankenkassenkarte registriert werden. Weitere acht Anmeldungs- und Registrierungsschalter befinden sich hinter dem Eingangsbereich der Halle, so dass insgesamt zwölf Anmeldungen parallel erfolgen können.

Sofern notwendig, können die Impflinge anschließend in einem der vier nachgeordneten Aufklärungsräume ihre speziellen Fragen zur Impfung mit einem/r Arzt/Ärztin besprechen. Nach der Aufklärung bzw. direkt nach der Anmeldung/Registrierung werden die zu impfenden Personen in ihrer "Impfstraße" einer von insgesamt 18 Impfboxen zugewiesen, wo die eigentliche Impfung stattfindet. Im Anschluss werden die Impflinge in Richtung der Tagesgaststätte geleitet, wo ein Betreuungsbereich im Parkettsaal eingerichtet ist. Hier werden sie durch Mitarbeitende des DRK für ca. 30 Minuten beaufsichtigt, bevor sie das Impfzentrum wieder verlassen und der Beschilderung zurück zum Parkplatz folgen. Sollte es während des Impfprozesses zu Komplikationen hinsichtlich der Gesundheit (Schwindel, Übelkeit, etc.) der Impflinge kommen, ist auch hier für medizinische Betreuung gesorgt.

Für die Aufbereitung des Impfstoffes wird im hinteren Bereich der Niederrheinhalle ein steriles Labor vorgehalten, in dem unter Aufsicht eines/r Apothekers/in der Impfstoff durch Fachpersonal (Pharmazeutisch technische Angestellte) aufbereitet und dann schnellstmöglich zur Verimpfung in die Impfstraße gebracht wird.

Den kurzfristigen Aufbau und die Organisation des Impfzentrums bezeichnete Krisenstabsleiter Dr. Lars Rentmeister als logistische Herausforderung: „Unser Dank gilt hier vor allem den Mitarbeitenden des Deutschen Roten Kreuzes und der Malteser. Bereits seit Beginn der Pandemie sind die beiden Hilfsdienste mit ihrem Engagement ein integraler Bestandteil der Krisenbewältigung des Kreises Wesel.“

Für das medizinische und administrative Personal des Impfzentrums ist die Kassenärztliche Vereinigung verantwortlich. „Wann und wie viele Menschen hier in Zukunft pro Tag gegen das Coronavirus geimpft werden können, hängt ganz davon ab, wann wir wie viel und welchen Impfstoff bekommen“, erläuterte Landrat Ingo Brohl. „Auch wenn jetzt wirksame Impfstoffe gegen das Corona-Virus existieren und die Zulassungen in Deutschland in den nächsten Wochen erfolgen werden, so ist der Weg bis zum Ende der Pandemie für uns alle noch ein sehr weiter.“

Brohl rief die Menschen im Kreis Wesel weiterhin zur Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln auf. „Es wäre gerade jetzt fatal, wenn die Menschen sich aufgrund betriebsbereiter Impfzentren in falscher Sicherheit wiegen. Gerade weil ein Licht am Ende des Tunnels sichtbar ist, sollten wir uns weiterhin strikt an die Regeln halten, um unser Gesundheitssystem nicht komplett zu überlasten und damit Leib und Leben unserer Mitmenschen zu schützen.“

Autor:

Erwin Pottgiesser aus Wesel

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