Evangelisches Krankenhaus Wesel
Neues „Kompetenzzentrum Hernienchirurgie“ ausgezeichnet

Ein wesentlicher Baustein des Hernienzentrums ist das Angebot der schonenden OP-Methode mittels Robotic-Technologie. | Foto: Maren Esser
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  • Ein wesentlicher Baustein des Hernienzentrums ist das Angebot der schonenden OP-Methode mittels Robotic-Technologie.
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Das Hernienzentrum am Evangelischen Krankenhaus Wesel (EVK) wurde als „Kompetenzzentrum Hernienchirurgie“ der Deutschen Gesellschaft für Allgemein-, und Viszeralchirurgie erfolgreich zertifiziert. Zuvor erhielt das EVK bereits das Qualitätssiegel der deutschen Gesellschaft für Hernienchirurgie (DHG) und die Auszeichnung als sogenannte „TOP-Mediziner“ für Hernienchirurgie in dem Ranking des Nachrichtenmagazins „Focus“.

Das Hernienzentrum in Wesel verfügt über die Erfahrung an über 8500 Hernienpatienten und hat letztes Jahr über 650 Hernienoperationen durchgeführt. Damit liegen die EVK-Experten unter den Top Ten aller Kliniken im Rhein-Ruhrgebiet von Emmerich bis Bonn.

Eingeweidebrüche aus der Bauchhöhle, sogenannte Hernien, gehören zu den häufigsten chirurgisch behandelten Erkrankungen in Deutschland. So erkranken im Laufe ihres Lebens nach Angaben der DHG etwa jeder dritte Mann und jede sechste Frau im Laufe ihres Lebens an einem Bruch. Bauchwandbrüche, Zwerchfellbrüche und Narbenbrüche an Operationsschnitten sind drei weitere Formen dieses Volksleidens. Trotz der Häufigkeiten haben sich bislang nur sechs Prozent der chirurgischen Kliniken an deutschen Krankenhäusern die umfangreichen Kriterien des Anforderungskataloges der Zertifizierung unterzogen sowie eine Spezialisierung mit den notwendigen Mindestmengen an Operationen nachweisen können – und das EVK gehört nun dazu.

Dem Team rund um Dr. med. Olaf Hansen, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie ist es nicht nur gelungen, über Jahre die gute Behandlungsqualität nachzuweisen, sondern darüber hinaus noch alle weiteren Punkte des umfangreichen Anforderungskatalogs zu erfüllen. Im Rahmen der Zertifizierung haben dabei externe Auditoren zum einen die Operationsergebnisse, Abteilungsstrukturen und Behandlungsabläufe sowie die Orientierung an aktuellen Leitlinien und die interdisziplinäre Zusammenarbeit überprüft und im abschließenden Auditbericht die hohe Kompetenz, Innovation und hervorragende Qualität besonders hervorgehoben.

Zum anderen mussten die Hernienspezialisten auch umfangreiche Fort- und Weiterbildungen aller vier Operateure des Zentrums, niedrige Komplikations- und Rezidivraten und weitere Qualitätsparameter nachweisen. Besonders hervorgehobener Höhepunkt der Qualitätsüberprüfung waren außerdem die minimalinvasiven Hernienoperationen mit dem OP-Roboter in 3D-Technik. Das Hernienzentrum verfügt über die Erfahrungen von mehr als 2000 robotischen Operationen, insbesondere in der Antirefluxchirurgie bei den sogenannten Zwerchfellbrüchen oder Hiatushernien. Hier hat das EVK Wesel in der europaweiten „TRUST-Studie“ für robotische Chirurgie die höchste Anzahl an Operationen bei Zwerchfellbruch bezogen auf alle übrigen teilnehmenden Kliniken.

Zudem haben die Qualitätsprüfer neben den Roboteroperationen auch das neuartige, sogenannte MILOS-Verfahren hervor, welches ebenfalls minimalinvasiv durchgeführt wird und damit das überaus gewebe- und patientenschonende individuelle Behandlungsangebot erweitert. So stellten die Auditoren im Abschlussbericht eine „exzellente Technik, Präzision und familiäre Atmosphäre“ fest. Man merke an jeder Stelle des Unternehmens, dass alle an der Behandlung beteiligten Mitarbeiter helfen, dass sich die Patienten gut aufgehoben und behandelt fühlen. Die kontinuierliche Nachverfolgung des Heilungsverlaufes über Monate und Jahre gehört zu den zu dokumentierenden Aufgaben eines solchen Kompetenzzentrums. Dadurch erhält der Patient noch nach Jahren einen detaillierten Fragebogen zu seinem Heilungsverlauf, um den Weitergang der Genesung und den nachhaltigen Operationserfolg zu dokumentieren. „Wir sind stolz, dass uns die Prüfer der Fachgesellschaft hier eine besonders gute OP-Qualität mit besonders niedrigen Infektionsraten bescheinigt haben“, betont Dr. med. Marc Maaß, Oberarzt der Klinik für Allgemein- Viszeral- und Onkologische Chirurgie und Koordinator des Hernienzentrums, der wie seine Kollegen bereits über 1000 dieser Organdurchbrüche chirurgisch korrigiert hat.

Das Hernienzentrum am EVK bietet mehrfach in der Woche eine speziell für diese Erkrankung eingerichtete Herniensprechstunde an. Die Terminvergabe erfolgt unter Tel. 0281/106-2100 oder per E-Mail an allgemeinchirurgie@evkwesel.de. Hierbei beraten und untersuchen die erfahrenen Hernienchirurgen die Patienten ausführlich. Anschließend wird ein für den Patienten individueller Therapieplan erstellt unter Berücksichtigung der Vorerkrankung und der Hernie.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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