Genug Wasser für Wesel an den Hitzetagen
Trotz 37,8 Grad (Rekord im Juni): Stadtwerke stellen Trinkwasserversorgung sicher.

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 Wenn Bernd Gerwers durch das Bullauge schaut ist das wie der Blick aus einem U-Boot ins weite Meer. Wasser soweit das Auge reicht. Nur eine deutlich abgrenzende weiße Linie passt nicht in das weiche Bild des klaren Nasses. Sie zeigt an, wie der Stand im 3000 Kubikmeter fassenden und einem von zwei Reinwasserbehältern ist.

Der Betriebsleiter im Wasserwerk Flüren muss die Versorgung der Weseler in diesen Hitzetagen sicherstellen. Der Bedarf ist enorm zurzeit, für die Stadtwerke und ihre Wasserwerke ist das Alltagsgeschäft – allerdings auf hohem Niveau.

In Löhne und Bad Oeynhausen in Ostwestfalen wird das Wasser knapp, Garten sprengen usw. werden per Lautsprecherwagen untersagt. Wie sieht die Versorgung in Wesel aus?
Bernd Gerwers: "Es gibt keine Probleme, wir sehen auch keine kommen.Die Überwachung der Pegelstände beim Grundwasser zeigt, wir sind im nor-malen Bereich. Wir schöpfen bei uns Grundwasser zur Versorgung der Haus-halte und Firmen, wir verfolgen den Grundwasserstand über Jahre. Monatlich werden die wichtigsten Daten der Stände überprüft an 20 Pegeln. Insgesamt haben wir 79 Pegel, die halbjährlich gemessen werden. Sie sind im Wasser-schutzgebiet verteilt, das von Brünen bis Flüren reicht."

 
Frage Wie hoch sind die Pegelstände?
Bernd Gerwers: "Die Stände der Grundwassermessstellen liegen bei ungefähr acht Meter. Man kann die einzelnen Pegel aber nicht miteinander vergleichen. Aufs Jahr bezogen variieren die jeweiligen Pegel um circa 40 Zentimeter. Das heißt: Alles ist im normalen Bereich." 

In Wesel wird es also keinen Wasseralarm geben. Aber der Verbrauch ist stark gestiegen.
Bernd Gerwers: "Dienstag, 25. Juni, zwischen 19 und 20 Uhr sind gute 1020 Ku-bikmeter in der Stunde herausgegangen. Das war dieses Jahr bisher der hei-ßeste Tag mit der größten Abgabe. 37,8 Grad war der Tagesrekord am Diens-tag zwischen 15 und 16 Uhr. Die Wasserabnahme ist abends am höchsten, viele bewässern dann ihre Gärten oder duschen. Gegen 22 Uhr flaut der Bedarf ab." 

Wie sichern Sie die Versorgung?
Bernd Gerwers: "Wir haben zwei Reinwasserbehälter a 3000 Kubikmeter. Sie werden auf maximal ein Drittel heruntergefahren. Aus unseren elf Brunnen wird dann Wasser gefördert. Jeder Brunnen bringt 100 Kubikmeter Minimum in der Stunde, in der Summe also 1100 Kubikmeter. In Abhängigkeit vom Wasser-stand in den Behältern wird zuvor die Aufbereitung aktiviert. Dort werden die Trübstoffe sowie Eisen und Mangan herausgefiltert." 

Sind Engpässe bei noch mehr Hitze zu befürchten?
Bernd Gerwers: "Nein. Wir bauen zwei neue Brunnen hier in Flüren, einer wird zusätzlich regeneriert. Deshalb haben wir nur acht zur Verfügung, also 800 Ku-bikmeter die Stunde. Bei Höchstabnahme liefern wir zeitweise mehr Wasser als wir reinbekommen. Wir puffern das durch die Kapazitäten unserer Behälter ab. Die Weseler können also auf Versorgungssicherheit setzen."

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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