"Helau!" und "Alaaf!" - Weiber stürmen Rathaus

Präsidentin Susanne Bergstein, Funkenmariechen und Elfenkönigin schunkeln, was das Zeug hält. | Foto: Thomas Meißner
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  • Präsidentin Susanne Bergstein, Funkenmariechen und Elfenkönigin schunkeln, was das Zeug hält.
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Jeden Weiberfastnacht-Donnerstag ist es soweit: Jecke Närrinnen besetzen den Rathausplatz, um sich vor dem großen Sturm warmzuschunkeln.

Die Narren der KaGe Rot Weiß Witten tanzen und verteilen großzügig Sekt und „Pappnas“-Likörchen, ein blutroter Kirschlikör-Vodka-Mix. Während die Sängerin Sandy G mit schwungvollen Liedern einheizt, erzählt der Vereinsvorsitzende Andreas Bergstein stolz, dass er 2009 von seiner Frau ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk bekam: Die Gründung des KaGe Rot Weiß Witten fand direkt in seinem Wohnzimmer statt.

Auch die als Elfenkönigin getarnte Zwiebelkönigin Wittens ist mit von der Partie. Susanne Hautkapp ist seit ein paar Jahren Mitglied im Verein und freute sich mächtig auf den Weibersturm aufs Rathaus.

Die fröhliche Stimmung ist ansteckend, und es versammeln sich immer mehr Kostümierte, und auch Passanten bleiben stehen und schließen sich der Polonaise an. Neben Funkenmariechen mit Dreispitz und Damen mit roten Nasen und feschen Hüten tanzt Piratenbraut Diana Bressler mit ihrer kleinen Piratentochter: „Für Witten ist hier richtig was los, die Stimmung ist super!“ Und auch sie ist „von Anfang an dabei, aber kein Vereinsmitglied“, ruft die Piratin, während sie losläuft, um mit den anderen Narren die Rathaustreppe zu erstürmen. Im Gänsemarsch ziehen die Frauen durch das Vorzimmer der Bürgermeisterin, im Büro von Sonja Leidemann werden sie mit Helau! und Alaaf! empfangen: „Ich freue mich, wie alljährlich, Sie hier wieder begrüßen zu dürfen - ein dreifaches Helau!“. Anschließend verteilt die Bürgermeisterin und andere Mitarbeiter Getränke und Knabbereien. Einer der Mitarbeiter kann seinen Schlips nicht vor der KaGe-Rot-Weiß-Präsidentin verstecken; sie rückt gnadenlos mit der Schere an. Als Entschädigung drückt sie ihm ein Bützchen auf.

Die Rede zum Weibersturm richtet Ulla Heinrichs an das Stadtoberhaupt: „Das vierte Mal wurde heute von uns Frauen die Rathaustreppe erklommen und Ihnen die Macht genommen für die nächsten Tage.“ Besonders freut sie sich darüber, dass Narren aus allen Wittener Stadtteilen am Weibersturm teilnehmen.

Dann herrscht kurz etwas Tumult; es wird Platz gemacht, damit die junge Haley, Tochter der Sängerin Sandy G, ihr Können als Funkenmarierchen unter Beweis stellen kann. Es wird begeistert mitgeklatscht und geschunkelt, die Stimmung ist ansteckend, und auch Sandy G stimmt noch einmal flotte Karnevalslieder an. Anschließend feiert die Karnevalsgesellschaft kräftig im Ratskeller weiter und freut sich auf die tollen Tage.

Autor:

Anna Michele aus Witten

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