Politische Geschichte
Axel Echeverria (SPD) lädt zum Vortrag über Fritz Bauer

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Der Wittener Bundestagsabgeordnete Axel Echeverria (SPD) lädt zu einem historischen Vortrag am 13.05. um 16 Uhr in seinem Wittener Wahlkreisbüro (Bahnhofstr. 12, 58452 Witten) ein. Zu Gast ist Irmtrud Wojak, Historikerin und Gründerin des Fritz Bauer Forum in Bochum. In ihrem Vortrag „Fritz Bauer – Sozialdemokrat, Jurist aus Freiheitssinn und Anwalt der Überlebenden“ stellt sie nicht nur das Wirken von Fritz Bauer, sondern auch das nach ihm benannte Forum für Menschenrechte vor.

Wer war Fritz Bauer? - Im Dezember 1963 begann in Frankfurt am Main der erste Auschwitz-Prozess. Die insgesamt sechs Prozesse gegen Mitglieder der SS-Wachmannschaft des Vernichtungslagers Auschwitz spielten eine zentrale Rolle bei der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und stellten einen ersten Wendepunkt beim Umgang mit den NS-Verbrechen dar. Treibende Kraft hinter den Prozessen war der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, den Robert M. W. Kempner, Chefankläger der Nürnberger Prozesse, als den „größten Botschafter, den die BRD hatte“, bezeichnete.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Fritz Bauer nicht nur für Menschlichkeit und Gerechtigkeit ein, er verweigerte sich auch dem Trend in der Nachkriegsjustiz, vor den Gräueltaten der Nazis die Augen zu verschließen und nichts gewusst zu haben. Aufgrund seiner Minderheitsposition in der Justiz und weil er der deutschen Gesellschaft den Spiegel vorhielt, blieb der standhafte Demokrat vor Anfeindungen und Morddrohungen vor allem seit dem Auschwitz-Prozess nicht verschont. Als Sozialdemokrat glaubte Bauer dennoch an den Fortschritt, als Jurist und Strafrechtsreformer trat für ihn an die Stelle der Staatsräson um jeden Preis der Schutz der Würde des Menschen, gerade auch gegen staatliche Gewalt – ein großer Schritt auf dem Weg zur demokratischen Neuordnung und Humanität der Rechtsordnung.

„Das NS-Regime mit seinen Menschheitsverbrechen und Vernichtungskriegen forderte Millionen Opfer. Hieraus wächst für uns alle die immerwährende Verpflichtung des ‚Nie wieder!‘. Der Kampf gegen den Faschismus ist ein zentrales Anliegen der Sozialdemokratie. Früh hat er auch mich geprägt und politisiert und über die Jusos in die SPD geführt. Deswegen liegen mir eine aktive Erinnerungskultur und Aufarbei-tung der Geschichte sehr am Herzen. Wir verdanken es Fritz Bauer, dass die Verbrechen der NS-Zeit juristisch aufgearbeitet wurden. Dies beeindruckt mich persönlich sehr.“, so Axel Echeverria.

Der Kontakt zum Fritz Bauer Forum ist durch den Künstler Reinhold Spratte entstanden. Er stellt nicht nur aktuell seine Gemälde in Echeverrias Wittener Wahlkreisbüro aus, sondern entwirft auch die Buchcover der Reihe „Fritz Bauer Bibliothek“, von denen einige ebenfalls ausgestellt werden.

Autor:

Sascha Roncevic (SPD) aus Witten

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