Projektversuch in der Wittener Bibliothek
Kultur und Sprache lernen mit neuester Technologie

Robin Wickende, Redakteur des Skip-Institutes, beobachtet einen Probanden, der eine 3D-Brille trägt. | Foto: Emma Grundmann
  • Robin Wickende, Redakteur des Skip-Institutes, beobachtet einen Probanden, der eine 3D-Brille trägt.
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Die eigene Heimat verlassen zu müssen und einen Neuanfang in einem anderen Land zu wagen ist eine große Herausforderung. Um das Erlernen einer neuen Sprache kommt man nicht herum, und an das ungewohnte Verhalten der Einheimischen muss man auch erst verstehen.

Um diesen Start leichter zu gestalten, wurde in der Bibliothek ein ganz neues Projekt vorgestellt. Dieses soll Menschen, insbesondere Migranten sowie Geflüchteten, den Sprachen- und Kulturerwerb deutlich vereinfachen und zusätzlich Spaß bereiten. Das Konzept wurde von Studenten der Hochschule Fresenius gemeinsam mit dem Skip-Institut für angewandte digitale Visualisierung entwickelt.

In Form eines Films werden verschiedene Alltagssituationen wie Arztbesuche oder Gespräche mit dem Nachbarn simuliert. Einige Teilnehmer schauen den Film mit einer besonderen Virtual-Reality-Brille auf der Nase. Sie hat eine dreidimensionale Wirkung und lässt die gezeigten Situationen real wirken. Die andere Hälfte schaut den Film in herkömmlichen 2D auf einem Bildschirm. Dies ist in der Produktion zwar kostengünstiger, allerdings längst nicht so realitätsnah.

"Dieses interaktive Lernen mithilfe der neuesten Technologie ist besonders effektiv", berichtet Jasmin Wolff, die ihre Bacholer-Arbeit zu diesem Versuch schreibt. "Das Projekt wurde für Menschen aus vielen verschiedenen Ländern entwickelt, unter anderem sind China, Russland, Italien, Iran und Irak vertreten". Robin Wickende, Redakteur des Skip-Institutes, erzählt: "Es wäre toll, wenn dieses Vorhaben fester Bestandteil der Lernkultur in Deutschland wird. Die ersten Rückmeldungen der Tester waren jedenfalls schlichtweg positiv, auch Lehrer verschiedener Sprachschulen sind sehr angetan".
In rund zehn Städten in NRW laufen die ersten Versuche zu dem Projekt. Denn nur wenn eine große Mehrheit der Meinungen positiv ausfällt, stehen die Chancen gut, dass das Land Nordrhein-Westfalen dieses Projekt finanziell fördert. Um sich von der Idee ein Bild machen zu können, besuchte Dr. Nadja Büteführ, Mitglied des Landtags NRW im Ausschuss Kultur und Medien, die Veranstaltung. Eine Finanzierung des Projekts würde für sie durchaus infrage kommen. Sie glaubt, dass dieses neue Prinzip vielen Menschen zugute kommen könnte.

Für die Auswertung des Meinungsbildes eines jeden Teilnehmers wird nach dem Test ein umfassender Fragebogen ausgefüllt, sodass alle die Chance bekommen, ihr persönliches Resultat zu Papier zu bringen. Christiane Wolf, Leiterin der Bibliothek: "Die neue Initiative soll nicht nur den Spracherwerb unterstützen sondern auch frischen Mut zur Integration fördern."

Text: Emma Grundmann

Autor:

Thomas Meißner aus Witten

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