Windräder
Krise der Winkraftbranche erreicht Witten

Mit dem Beschluss von schwaz-gelb in NRW, die Abstandsweite von Wndkraftanlagen auf 1500 m zur nächsten Wohnbebauung zu erhöhen, gibt es kaum noch geeignete Standorte. Bei Datteln IV dagegen liegt dieser Abstand bei ca. 500 Metern. Das zeigt, wie willkürlich dieser Wert gewählt ist. Emissionsfreie Windräder werden dreimal so schlecht gestellt, wie ein riesiges Kohlekraftwerk mit seinen entsprechenden großen Mengen an Abgasen.
Die Krise betrifft auch Witten. Die ZF Industrieantriebe Witten GmbH in der Mannesmannstraße in Witten ist Hersteller von Getrieben für Industrie- und Windkraftanlagen. Der Umgangsrückgang hat hier zu einer weiteren Entlassungswelle geführt. Die Belegschaft soll von 900 auf 800 Mitarbeiter*innen verringert werden. Weitere Entlassungen sind nicht ausgeschlossen. Eine Umstrukturierung der Produktion in den verschiedenen Werken wurde vorgenommen. Laschet wie Altmann und der Groko ist die Gefährdung jener Branche, die den meisten Stahl in Deutschland verarbeitet, seit Monaten bekannt.

Windenergie am Ende?

Während mit dem Kohleausstieg Milliarden an Subventionen bereit gestellt werden, lassen Landes- und Bundesregierung die zukunftsorientierte Windkraft vor die Wand fahren. Die Zuwachsraten sind bundesweit und besonders in NRW eingebrochen. 2019 wurden nur 150 neue Windenergieanlagen aufgestellt, 80 Prozent weniger als noch in 2017. Diese Flaute hinterlässt deutliche Spuren bei den Herstellern. In den letzten drei Jahren sind ca.40.000 Arbeitsplätze in der Windbranche verloren gegangen. In Witten kommen zunächst 100 dazu.

Es sollte Aufgabe sein, die Wertschöpfung dieser Zukunftsbranche in Deutschland zu halten. Nur mit einem weiteren schnellen Ökostromausbau können die Pariser Klimaziele eingehalten und die Klimaerhitzung auf unter 2 Grad begrenzt werden. Trotzdem wurde bisher nichts unternommen, um die Förderbedingungen zu verbessern und fragwürdige Abstandsfestlegungen aufzuheben. Altmeier, der einen Abstand von 1000 Meter bundeweit verbindlich regeln wollte, denkt jetzt zumindest über eine Aufweichung nach, um der Windenergiebranche und ihren Beschäftigten unter die Arme zu greifen. Andernfalls droht mit der geplanten restriktiven Abstandsregelung sogar das endgültige Aus für eine der Schlüsselindustrien des 21. Jahrhunderts. Nach Photovoltaik würde die Bundesregierung nun die nächste Zukunftstechnologie aus dem Land treiben.

Autor:

Joachim Drell aus Witten

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