Auf ein Wort: Wie ein Baum am frischen Wasser

PfarrererinAdelheid Neserke

Drei Obstbäume stehen in unserem Garten. Der eine Apfelbaum ist nur wenige Jahre alt, trägt aber schon fleißig Früchte. Sie werden so groß, dass sich seine noch dünnen Äste im Frühherbst bedenklich neigen.

Auch die Zweige des Zwetschgenbaums werden dann voller lila Früchte hängen, wenn die grünen Fruchtstände her­angereift sind. Der dritte, wieder ein Apfelbaum, trägt immer noch seine Wintergestalt. Knospen hat er zwar, aber kein einziges grünes Blatt. Was ist mit ihm los? Warum zeigt sich kein Leben?
Bei meiner Untersuchung fällt mir auf, dass die Rinde am Hauptstamm in Bodennähe brüchig ist. Sie lässt sich leicht abschälen. Darunter wird trockenes Holz sichtbar. Ist der Baum vertrocknet? Eine Dürreblockade? Verhindert sie, dass der Baum von den Wurzeln her mit Wasser und Nährstoffen versorgt wird? Ich fürchte, er ist tot, unser Baum.

Szenenwechsel zum Kirchentag

Szenenwechsel: Anfang Juni sind rund 100 000 Christen und Christinnen als Dauergäste auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag gewesen. Fünf Tage lang haben sie in Stuttgart Ideen und Lebendigkeit getankt und bringen etwas davon in ihre Gemeinden ein. Neben anderen Bibelworten stand auch Psalm 1 im Mittelpunkt dieses Kirchentages. Die Übersetzung in „Leichter Sprache“ entwirft ein Gegenbild zu meinem toten Apfelbaum: „Gott nah sein: Das ist gutes Leben. Wie bei einem Baum. Wenn der Baum nah am Fluss steht. Der Baum bekommt Wasser. Und lebt. Die Blätter sind grün. Jedes Jahr gibt es viele Früchte. Nah am Wasser: Das ist gut für den Baum. Nah bei Gott: Das ist gut für den Menschen.“

von Pfarrerin Adelheid Neserke

Autor:

Lokalkompass Witten aus Witten

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