Sekundarschule

Werner Ruhnert, Sprecher dieLinke.Arnsberg

Die Verunsicherung der Eltern bei der Auswahl der weiterführenden Schulen ist gelungen. Sekundar-, Real-, Hauptschule oder Gymnasium – kein Wunder, dass sich viele Eltern überfordert fühlen, kritisiert der Arnsberger Ortsverein der Partei „Die Linke“. „Dass das Schulsystem auch in Arnsberg überholt ist, ist jedem klar, der sich damit befasst“, sagt der Arnsberger Linken-Sprecher Werner Ruhnert. Dass aber Verwaltung und Politik nur auf die Sekundarschule setzen, sei nicht zu verstehen. Selbst die Gewerkschaft der Lehrer (GEW) sei dieser Meinung und fordert mehr Zeit bei der Umstellung der Schullandschaft.

Das Tempo, welches Arnsberg mit der Umwandlung von fünf Hauptschulen und drei Realschulen in drei Sekundarschulen vorlege, werde auch von der Mehrzahl der betroffenen Lehrern kritisiert, sagt Ruhnert. „Politik und Verwaltung nehmen diese Experten-Meinung überhaupt nicht wahr und somit die Lehrer nicht ernst“, so Ruhnert.

Dies sei fatal. Der Umbau der Schullandschaft könne nur im Konsens und Miteinander von Stadt, Schulen und Eltern erfolgen. „Das vermisse ich bisher“, kritisiert Ruhnert. Denn mit großem Aufwand werden derzeit die Eltern auf den vorgezogenen Schulanmelde-Termin für die Sekundarschulen hingewiesen. „Dass Eltern, die ein anderes Modell wünschen, ihre Kinder auch im März zur Haupt- oder Realschule anmelden können, bleibt dabei eine Fußnote“, sagt Ruhnert.

Und dann spitzt der Linken-Sprecher zu: „Das kann den gesamten Schulfrieden der Stadt stören. Wie wollen Politik und Verwaltung noch ernsthaft mit den Lehrern zusammenarbeiten, wenn es nicht genügend Anmeldungen für die drei Schulen gibt und die in den verantwortlichen Köpfen bereits abgeschafften Schulformen doch zunächst weiter bestehen“, fragt Ruhnert.

Derzeit werde grundlos viel Porzellan zerschlagen, statt sachlich und im Sinne einer optimalen Bildung für den Nachwuchs der „Bildungsstadt Arnsberg“ miteinander zu sprechen. „Was mich zudem auf die Palme bringt, ist die Scheuklappen-Mentalität der Verantwortlichen, die nur auf die Sekundarschule setzen“, sagt Ruhnert. Zudem seien die Eltern auf den Info-Abenden der Grundschulen regelrecht für dumm verkauft worden. „Da ist wie auf einer Kaffeefahrt für die Sekundarschule geworben worden“, sagt Ruhnert. Und dabei sei auch die Wahrheit zumindest gebeugt worden. „Es wurde den Eltern vorgegaukelt, dass die Sekundarschulen bereits Kooperationsverträge mit jeweils einem Gymnasium abgeschlossen hätten. Das war – und ist bis heute – meines Wissens nach schlichtweg unwahr.“

Zudem, so Ruhnert weiter, habe bisher keiner der Verantwortlichen auch nur ein Wort über die Gesamtschule verloren. Der Deutsche Gewerkschaftsbund habe jetzt dieses Thema dankenswerterweise zumindest mit in die Diskussion gebracht. „Der DGB hat sich für die Einrichtung einer Gesamtschule im Hochsauerlandkreis ausgesprochen.“ Der HSK sei der letzte und einzige Kreis in NRW ohne ein solches Schulangebot. „Wenn wir jetzt Nägel mit Köpfen machen und die Schullandschaft in Arnsberg neu ordnen, stünde einer „Bildungsstadt“ eben eine solche Schule gut zu Gesicht“, fordert er. „Und wenn nicht jetzt, wann dann“, fragt Ruhnert nicht nur Politik, Verwaltung und die Lehrer, sondern auch die Eltern, die letztlich mit ihrer Entscheidung die Weichen für oder gegen eine Schule stellen können.“

Autor:

Christin Ruhnert aus Arnsberg

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