Waldemar Kuhn, Bildtafel an der Kanzel der Klinikkirche

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Die Kanzel in der Kirche auf dem Klinikgelände wir geziert durch eine bronzene Tafel mit Figuren von der Hand von Waldemar Kuhn. Es stellt eine Szene des Johannes Evangeliums dar. Eines morgens kehren die Jünger Jesus heim von einem erfolglosen Fang auf dem See von Tiberias. Sie treffen auf einen unbekannten Mann, der fragt ob sie zu essen hätten und auf deren Verneinung den Auftrag gibt das Netz „zur rechten Seite“ auszuwerfen, auf dass sie „finden“. Entgegen Fischererfahrung gelingt ihnen bei Tageslicht doch einen sehr großen Fang. Dann erkennen sie, dass es ihr Meister ist, der am Ufer steht.

Nach mittelalterlicher Weise wird Gott dargestellt durch einen weisenden Finger der aus Wolken hervorkommt; Christus empfängt mit der linken Hand diese Weisung und gibt sie mit seiner rechten Hand weiter. Eine sehr elegante und verständliche Wiedergabe des Wortes Jesus, dass er und der Vater eins sind.

Der Schöpfer von Himmel und Erde, dessen Hand wir nur sehen, kommend aus einem Wolkenkreis, ist Teil der Tafel aber nimmt auch Raum ein außerhalb des Rechteckes. Er berührt Christus nicht, nur den Kreis der um ihn gezogen ist. Die Fischer sind auch umkreist, halb ein Bogen über ihnen, halb bildet das Boot den unteren Teil.

Drei Szenen finden wir noch auf der Tafel. Links unten wird vermutlich das Klinikgelände angegeben, das umkreist wird.
Eine Figur kauert dort und es ist dem Betrachter überlassen in welchen Zustand er sich die Person denkt. Die Landesklinik betrieb früher auch Landwirtschaft und der Künstler hat sich zwei Szenen dieses Lebens in der Anstalt gewidmet.
Jemand erntet Obst von einem Baum, und auch er, oder sie ist umkreist.

Der pflügende Mensch schaut weg von seiner Arbeit. Es scheint als ob er sich vom ganzen abwendet. Kein Kreis, in Wolken, Linien, Ästen oder Pünktchen, umgibt ihn. Er erinnert was Haltung betrifft an den verloren Sohn, nach Darstellung des Hieronymus Bosch. Mag er auch nicht umkreist oder umfriedet sein, er sucht doch schließlich die Umarmung des Vaters, die wir mit aller Kraft uns denken dürfen.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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