Das Schauspielhaus will mit „Changing of the Guard“ ein Ritual für Bochum schaffen und sucht dafür noch Mitstreiter

Mit "Just in Time, just in Sequence" begleitete der Künstler Ari Benjamin Meyers das Ende des Opel-Werks künstlerisch - gemeinsam mit 400 Musikern aus Bochum. | Foto: Küster
  • Mit "Just in Time, just in Sequence" begleitete der Künstler Ari Benjamin Meyers das Ende des Opel-Werks künstlerisch - gemeinsam mit 400 Musikern aus Bochum.
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Einige Bochumer dürften den Künstler und Komponisten Ari Benjamin Meyers noch in Erinnerung haben: Seine Performance „Just in Time, just in Sequence“, an der 400 Musiker aus dem Stadtgebiet beteiligt waren, gab dem Abschied vom Opel-Werk 2014 einen würdigen Rahmen. Nun erarbeitet Ari Benjamin Meyers zum zweiten Mal eine Inszenierung für Bochum, für die das Schauspielhaus noch Teilnehmer sucht.

„Changing of the Guard“ ist als öffentliches Ritual konzipiert. Auch hier steht das Thema Arbeit wieder im Mittelpunkt. „Immer mehr Fabriken werden geschlossen“, merkt Dramaturgin Sabine Reich, die das Projekt betreut, an, „und es ist die Frage, ob neue Berufe entstehen.“ In der Tat ersetzen Digitalisierung und Automatisierung mehr und mehr menschliche Tätigkeiten. Da stellt sich in der Tat die bange Frage: Was wird, wenn es irgendwann keine Arbeit mehr für uns gibt? Schließlich ist Arbeit im besten Fall nicht nur Broterwerb, sondern stiftet auch Identität.

Rituale in Zeiten des Umbruchs

„Gerade Zeiten des Umbruchs verlangen nach Ritualen, zumal sich auch das Schauspielhaus selbst in einer Phase des Wandels befindet“, erklärt Reich mit Blick auf die kurze Intendanz Olaf Kröcks an der Königsallee. Und weiter sagt sie: „Abiturienten und Junggesellen zelebrieren Rituale – überhaupt brauchen wir positive Rituale in der Gesellschaft. Auf diese Weise wollen wir mit 'Changing of the Guard' die Arbeit verabschieden und uns Gedanken über das, was nach dem Ende der Arbeit kommen könnte, machen. Wir haben mit unserer Parade durch die Stadt keinen Trauermarsch im Sinn, sondern wollen Mut machen.“ - Mitmachen, so die Dramaturgin, kann jeder: „Wir treffen uns an sechs Punkten in der Stadt. Die Teilnehmer bekommen einfache Aufgaben. Am Ende treffen wir uns  alle auf dem Theatervorplatz.“ - Freude an Musik und Gesang ist von Vorteil, Vorkenntnisse sind aber nicht erforderlich. Da es um die Zukunft der Arbeit geht, spielt der Beruf der Teilnehmer eine besondere Rolle. So wird jeder seinen Beruf nennen – von der Reinigungskraft bis zum Dirigenten sind alle willkommen. „Wir hoffen, dass möglichst viele verschiedene Berufe vertreten sein werden“, wünscht sich Sabine Reich.
Zur Teilnahme eingeladen sind Bochumer aller Altersstufen; vor allem männliche Mitwirkende zwischen 25 und 45 Jahren werden noch gesucht, aber auch alle anderen Interessierten können mitmachen. Wer neugierig geworden ist, sollte sich so schnell wie möglich bewerben; wer noch etwas Bedenkzeit braucht, sollte sich spätestens bis Mitte Januar 2018 entscheiden. „Wir werden viel Spaß haben“, verspricht Sabine Reich.

Infos
Das Konzeptionstreffen ist für Mai 2018 angesetzt. Geprobt wird an mehreren Terminen im Mai und Juni 2018. Die Vorstellungen finden im Juni und Juli 2018 statt.
Bewerbungen sind unter changingoftheguard@schauspielhausbochum.de möglich. Name, Geschlecht, Alter, Beruf und Kontaktdaten (Telefonnummer und E-Mail-Adresse) sollten genannt werden.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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