Wahrheit oder nicht?

Sag die Wahrheit.

Heimat ist Heimat:
Es begab sich zu einer Zeit als wir uns entschlossen in den Bochumer Norden zurückkehren. Kleine Sackgasse neue Bebauung, ruhig und nah an der Natur.

Damals:
Ihr müsst wissen mein Hans-Peter und ich wurden die Opfer einer üblen Entführung. 

Verschleppt aus dem Ort unserer Kindheit Bochum-Gerthe und Bochum - Hiltrop einfach so.
Zwei Entführungen  im  Bochumer Norden:
Die Eltern waren natürlich dringend tatverdächtig aber strafmildernd muss ich sagen es ging beruflich nicht anders.
Die Rückkehr:
Unser neues Zuhause lag direkt am Gysenberg Ausläufer und nur ein paar hundert Meter weiter sah ich den Wald vor lauter Bäumen 🌳 nicht mehr.

Ab in den Wald:
Eines Tages schnappte ich mir Fred von Kämpendiek um einen Spaziergang zu machen. 
Sorry, ich stelle vor :
Unser Dackel von uns liebevoll Fredemann genannt war eine coole Socke - von Adel - und wir waren seine ergebenen Untertanen. 

Herr von Kämpendiek hieß  unser Familienmitglied nur wenn es dicke Luft zwischen uns gab.
Aber eigentlich hatten wir ein Pfotenstarkes Verhältnis. 
Im Wäldchen:
Ein Kaninchen raste uns im mörderischen Tempo über den Weg . Die leger um die Hand gelegte Leine hob flugs samt Dackel ab. 
Natürlich gab es Verwicklungen...
Fredemann hing förmlich an einem Baum. Als wäre es nicht genug stellte mir jemand ein Bein, äh, eine Wurzel.

Peng...
da lag ich nun mit den Augen Richtung Himmel - sah diesen heute so gewaltigen Baum - und diese wunderbare Krone. Über ihn ragte ein "Himmelblau" wie ich es niemals vorher sah.

Am Bäumchen geträumt:
Ich lehnte mich an meinen neuen Freund - erst Tränenreich (das Knie war etwas ramponiert) und dann mit einem Lachen.
Ist das schon fast 40 Jahre her?
35 sagt meine Recherche.
Abschied von einem Baum:  
Schon auf dem Heimweg dachte ich über ein nächstes Date nach denn zum Abschied hatte ich meinen großen Freund umarmt.
Das war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. 
Ende...

Ach...
Die Auflösung die hätte ich jetzt beinahe vergessen. 
Fahrradkarre geschnappt, zwei Fläschchen Wein hinein, ein paar Snacks (beim Abhängen werde ich immer hungrig) und...
Symbolisch, eine große Flasche Wasser für meinen großen Freund mitgenommen - denn er ist schon groß und Selbstversorger - aber ich trinke gern in Gesellschaft. Also Wasser anne Wurzel, Weinglas in der Hand und erstmal austauschen.
Die Mädels:
Ja, wo laufen sie denn...
Fläschchen Wein im Rucksack, zwei Kanister Wasser an der Hand ✋ 
gutgemeinte 2× 5 Liter- ein Tropfen auf den heißen Stein - mein großer Freund ist außerordentlich Trinkfest.
Übrigens:
Die Mädels kamen erst später dazu und kicherten und flüsterten was das Zeug hielt (ich hab alles gehört).
"Da ist die mit dem Baum spricht".
Das war der Moment an dem ich überlegte ob ich den Wein noch teilen möchte, aber wie gesagt ich trinke nicht gerne allein.
Okay, ich wollte es so:
Bei der Themensuche für unser Mädel-Treff schlug ich meinen  "Freund den Baum" vor - selber schuld.
Gut so:
Bin extra eine Stunde eher da gewesen man möchte ja auch einmal unter sich sein.
Anmerkung:
Ich gieße Bäume in Not auch wenn es nicht meine sind, mach das doch auch...
denn es ist viel zu heiß.
Und vielleicht findest du dabei einen Freund der ehrlich ist bis auf die Wurzeln und den du alles anvertrauen kannst so wie ich ihn fand.