Wahlbenachrichtigungen zur Bundestagswahl sind verschickt

In Bochum hat die Wahl schon begonnen

Zwei Stimmen hat jede/r der 267.733 Wahlberechtigten in den beiden Bochumer Wahlkreisen bei der Bundestagswahl am 26. September. Abgeben kann man diese aber schon jetzt: Die Briefwahlbüros - etwa im Clubraum der VHS - sind bereits geöffnet und erfreuen sich eines regen Zulaufs.

Es sind bereits die zweiten Wahlen unter Pandemie-Bedingungen: Nach den Kommunalwahlen im letzten Herbst findet nun auch die Bundestagswahl unter Berücksichtigung besonderer Corona-Maßnahmen statt - eine Herausforderung für Daniel Peters und sein Team des Bochumer Wahlbüros.
267.733 Bochumerinnen und Bochumer ab 18 Jahren sind aufgerufen, am 26. September über die Zusammensetzung des 20. Deutschen Bundestags mitzubestimmen - so jedenfalls der Stand zum Stichtag 13. August, als die Wählerverzeichnisse aufgestellt wurden.
In der letzten Woche wurden die Wahlbenachrichtigungen an alle Wähler verschickt. "Die Post hat uns zugesichert, dass die Briefe auch in der letzten Woche ankommen sollten", berichtet Peters. "Wer also bis Ende dieser Woche immer noch nichts in seinem Briefkasten hat, der sollte sich bei uns melden, damit wir schauen können, woran es liegt." Unter der Rufnummer: 0234/910-5099 steht das Wahlbüro für Auskünfte zur Verfügung.
Seine Arbeit aufgenommen hat in dieser Woche auch das Briefwahlbüro: Im Clubraum der VHS sowie in allen Bezirksverwaltungsstellen ist ab sofort die Briefwahl direkt vor Ort möglich. Alternativ können Briefwahlunterlagen auch angefordert werden: "Entweder mit dem Antragsformular auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung oder online über das Formular auf unserer Website oder aber per Mail an: wahlbuero@bochum.de", erläutert Daniel Peters. "Nur telefonisch ist es nicht möglich."
Rund 7.000 Anträge auf Ausstellung eines Wahlscheins sind in dieser ersten Woche bereits beim Wahlbüro eingegangen und auch im Clubraum der VHS kann man ein reges Kommen und Gehen beobachten. "Wie viele Wählerinnen und Wähler die Briefwahl nutzen werden, darüber kann man zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren", so Bochums Stadtdirektor und Wahlleiter Sebastian Kopietz. Bundesweite Zahlen der letzten Bundestagswahl sprechen von 50 Prozent der abgegebenen Stimmen: "Bei der letzten Kommunalwahl, die ja auch schon unter Corona-Bedingungen stattfand, waren es bei uns 30 Prozent der Stimmen", blickt Kopietz zurück. Dass der Prozentsatz diesmal ähnlich oder sogar höher ausfalle, sei anzunehmen. "Wir sind auf alles vorbereitet."
Rund 2.600 ehrenamtliche Wahlhelfende werden am 26. September im Einsatz sein - sowohl bei der Auszählung der 96 Briefwahlbezirke, die in den beiden benachbarten Schulen Neues Gymnasium und Hans-Böckler-Realschule erfolgt, als auch in den 186 Wahllokalen. "Es ist nie leicht, Wahlhelfer zu finden - und durch Corona wird es nicht einfacher", umschreibt Wahlleiter Kopietz die Suche nach "Freiwilligen" für diesen Dienst an der Demokratie salomonisch. Zumal man sich entschieden hat, alle Urnenwahlbezirke von vornherein mit neun Personen statt wie zu normalen Zeiten mit acht Personen zu besetzen. "Einfach, um auf der sicheren Seite zu sein."
Für die Wahllokale wurde - zusätzlich zu den aktuellen Regelungen der Corona-Schutzverordnung - ein Hygiene-Konzept erstellt. Ein Ordnungsdienst regelt den Zugang und für alle Wahlhelfenden gibt es Selbsttests.
Nach der letzten Bundestagswahl gab es eine Anpassung der Wahlgebiete - was teilweise zu einem Neuzuschnitt der Stimmbezirke geführt hat, so dass daher am kommenden Wahlsonntag manch ein Wähler ein neues Wahllokal aufsuchen muss. Sebastian Kopietz' Tipp daher: Genau auf die Wahlbenachrichtigung schauen - oder ganz bequem auf der neu gestalteten Website: bochum.de/bundestagswahl2021 durch Eingabe der Wohnadresse das richtige Wahllokal ermitteln. "Außerdem führt die Corona-Lage dazu, dass etwa Altenheime oder Krankenhäuser erneut nicht als Wahllokal genutzt werden können", erläutert Daniel Peters. Bei der Suche nach passenden Orten für Wahllokale musste sein Team erfinderisch werden. "Exoten wie Autohaus oder Optiker sind diesmal nicht mehr dabei, dafür aber - neben vielen Schulen, Sparkassen und anderen städtischen Gebäuden - auch so außergewöhnliche Orte wie etwa Kirchen oder das 'Haus der Geschichte des Ruhrgebiets'." Und tatsächlich gibt es in Bochum auch noch ein "Wahl-Lokal" im echten Wortsinne: "Das 'Haus Sievering' in Linden", muss Daniel Peters nicht lange überlegen. "Es ist unser letztes Wahllokal in einer Gaststätte - allerdings derzeit eigentlich geschlossen."

Alle Informationen rund um den Ablauf der Wahl in Bochum finden sich auf der neu geschaffenen Seite: bochum.de/bundestagswahl2021.