Sicher mit dem Rad
Verkehrswacht klärt über Gefahren beim Pedelec auf

Guido Jabusch, Geschäftsführer der Verkehrswacht Bochum, informiert darüber, worauf man beim Fahren mit dem E-Bike achten muss | Foto: Demuth
  • Guido Jabusch, Geschäftsführer der Verkehrswacht Bochum, informiert darüber, worauf man beim Fahren mit dem E-Bike achten muss
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Immer mehr Menschen nutzen Pedelecs. Vor allem bei älteren Radlern sind die E-Bikes beliebt. Zugleich steigen die Unfallzahlen. Laut NRW-Innenministerium verunglückte 2018 alle vier Stunden ein Pedelec-Fahrer auf NRWs Straßen. Deshalb veranstaltet die Verkehrswacht Bochum erstmals ein Fahrsicherheitstraining.

"Pedelecs werden zum Trend, weil sie immer günstiger und leistungsfähiger werden", sagt Guido Jabusch, Geschäftsführer der Verkehrswacht. "Insbesondere Senioren finden durch das Pedelec wieder zu einer Mobilität, wie sie sie früher kannten." Dies birgt allerdings Gefahren, denn zum Teil haben die Radler lange nicht mehr im Sattel gesessen, so dass ihnen mittlerweile die Verkehrserfahrung fehlt. "Und wenn man ein Handicap hat, bleibt es bestehen. Es ist durch das Pedelec nicht kompensierbar", macht Jabusch aufmerksam.
Bis zu 25 Stundenkilometer schnell darf ein E-Bike durch die elektronische Tretunterstützung sein. Das macht sich zum Beispiel beim Anfahren bemerkbar. "Vom normalen Rad kennt man es, dass man feste in die Pedale treten muss", so Jabusch. Ein Pedelec dagegen beschleunigt beim Anfahren viel schneller. "Daher sollte man das Anfahren üben, um ein Gefühl fürs Pedelec zu bekommen."
Auch das Gewicht eines E-Bikes, das bei bis zu 20 Kilogramm liegt, macht einen Unterschied zum normalen Fahrrad aus. "Das Handling ist dadurch anders", sagt Guido Jabusch. "Damit muss man sich befassen." Ebenso gilt es, sich mit dem Fahrverhalten eines Pedelecs vertraut zu machen und zum Beispiel Kurven und verschiedene Radien zu trainieren.

Bremsen üben

Auch das Bremsen mit dem E-Bike will geübt sein. "Pedelecs haben sehr gute Bremsen, und wenn man zu stark bremst, rutscht man vorn weg und fällt", erläutert Jabusch. Daher sollte man testen, wie das Rad reagiert, wenn man nur vorn, nur hinten bremst oder beide Bremsen betätigt. "Das richtige Gefühl dafür ist wichtig, um Unfälle zu vermeiden."
Alle diese Aspekte werden beim Fahrsicherheitstraining der Verkehrswacht – einem Mix aus Theorie und Praxis – angesprochen. "Wir beginnen mit einer Vorstellungsrunde", so Guido Jabusch. Dabei werden Erfahrungen ausgetauscht, wo Gefahren im Straßenverkehr bestehen, und mögliche Unfallsituationen besprochen.
Nach der Theorie, bei der auch das Thema Helm (für Pedelec-Fahrer gibt es welche, die extra verstärkt sind) eine Rolle spielen wird, wechseln die Teilnehmer zur Kirchschule Höntrop. "Wir schieben bis zur Kreuzung und sprechen Problematiken, wie Einfahrten und Straßenbahnschienen, an."
Auf dem Schulhof folgt die Praxis. Dann stehen das Üben von Kurven auf dem Programm, das Anfahren, das Bremsen und das Lenken mit Blickführung. Ein weiterer Aspekt des Trainings werden Koordinationsübungen, wie die Hand rauszuhalten, sein. "Das gehört dazu und ist wichtig für den Straßenverkehr", betont Jabusch.

Termine der Trainings

- Die Fahrsicherheitstrainings für Pedelec-Fahrer finden am 1. und 29. April jeweils von 15 bis 17 Uhr statt.
- Für die Teilnehmer ab 50 Jahren ist das Training kostenlos; alle anderen zahlen eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro.
- Anmeldungen nimmt die Verkehrswacht Bochum, Wattenscheider Hellweg 73, unter Tel. 02327/8381566 sowie per E-Mail an info@verkehrswacht-bochum.de entgegen.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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