8. März
Internationaler Frauentag

Am 8.März begehen wir wieder einmal den „Internationalen Frauentag“, der leider immer noch kein besonderer Grund zum Feiern ist.
Denn bereits seit 113 Jahren kämpfen die Frauen vergeblich für das Selbstverständlichste auf dieser Welt.
Es geht um die Gleichberechtigung und Anerkennung in der Gesellschaft und in der Arbeitswelt.
Auch wenn es von den Anfängen der Bewegung her, erhebliche Fortschritte gegeben hat, so ist es immer noch üblich, dass gegen demokratische Grundsätze und die Rechte im Grundgesetz verstoßen wird.

Die Frau als Arbeitstier in Familie und Beruf, von der Kindererziehung bis zu den Billiglohnbereichen sind in dieser Funktion natürlich herzlich willkommen.
Als Dank gibt es Gewalt in der Ehe und niedrige Bezahlung in den Pflegeberufen und Dienstleistungsbereichen.
Ein weiters Ergebnis ist die Altersarmut und damit die finanzielle Abhängigkeit vom Mann.
Entsprechend sieht es auch bei der Rente aus, wo Frauen 1/3 bis die Hälfte im Schnitt weniger erhalten. Ohne finanzielle Unabhängigkeit gibt es keine Freiheit, sagt eine schlaue Studie, worauf die Logik der Bank lautet, wenn man weniger hat, muss man eben mehr zurücklegen.
Auch wenn es im Grundgesetz so schön heißt, „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich, Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, so sieht die Wirklichkeit leider anders aus.
Auch wenn in der Öffentlichkeit gerne unterschiedliche Zahlen genannt werden, so liegt der Stundenlohn bei den Frauen immer noch bis zu 20 % niedriger.
Es geht nicht nur darum das Frauen 18 % weniger verdienen als Männer, wie auch Arbeitsminister Hubertus Heil sagt, sondern es geht auch um die finanzielle Unabhängigkeit der Frau und der Befreiung der sexuellen Ausbeutung von Frauen und Mädchen.

Fast jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch die Hand ihres Partners oder Ex-Partners, oder erlebt im Verlauf ihres Lebens physische oder sexualisierte Gewalt.
Von den weltweiten Bedingungen und Grausamkeiten gegen Frauen und Mädchen, die verkauft, verheiratet, beschnitten, oder als Arbeitssklaven gehalten werden, ganz zu schweigen.
Wir sprechen hier nicht vom Mittelalter, sondern von der heutigen Zeit, in der wir leben.

Natürlich gibt es auch ganz andere Beispiele, wo man Frauen in wichtigen Funktionen oder politischen Ämtern findet.
Auch wenn es weltweit gesehen in den Ländern nur 12 % sind, so finden wir doch 23 Frauen als regierungspolitische Führungskräfte, meist aus den skandinavischen, baltischen und asiatischen Ländern.
Vor allem in unserem eigenen Land haben wir in den Landesregierungen und im Bereich der Bundesminister zahlreiche Frauen in Amt und Würden. Leider sagt das nichts über die Qualität und den Einsatz für die Frauenrechte aus.
Angela Merkel hat ja 16 Jahre ihren Platz behauptet und Ursula von der Leyen ist seit 2019 Präsidentin der EU-Kommission.
Und wo wir einmal bei der EU sind, da hat die skrupellose Christine Lagarde, die 8 Jahre lang die geschäftsführende Direktorin des IWF war, nun seit 2019 den Sprung an die Spitze der EZB geschafft.
Ganz frisch haben wir dann ja auch in Italien die neue neofaschistische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.
Auch in einige Konzernetagen finden wir jetzt einige Frauen, wie z.B. die Vorsitzende der Krupp-Stiftung Ursula Gather, oder die Vorstandsvorsitzende Martina Merz bei ThyssenKrupp, die auch alle nur nach der Pfeife des Geldes tanzen.
Sie sind genauso unfähig wie ihre männlichen Vorgänger und haben sich ebenfalls bewährt, Konzerne zu zerschlagen, Betriebsteile zu verkaufen oder auszugliedern und kräftig Personal abzubauen.
Auch wenn Betriebe vor die Wand gefahren wurden, oder unangenehme Pöstchen zu vergeben waren, durften knallharte Frauen die Karre wieder aus dem Dreck ziehen.
Da braucht man aber auch nicht stolz darauf sein, wenn Frauen zeigen, dass sie noch viel härter brutaler und gewissenloser vorgehen als Männer.
In solchen Fällen werden sie großzügig von der Männerwelt akzeptiert und sind sogar in den Vorstandsetagen von Wirtschaft und Politik geduldet.
Ich denke da nur an die „Eiserne Lady“ Margaret Thatcher aus England, die es sogar geschafft hat, dort die Gewerkschaften zu zerschlagen.
Auf solche Beweise von Emanzipation können wir dankend verzichten, wo Frauen mit rechtsextremen und arbeitnehmerfeindlichen Ansichten den Unternehmern dienen.
Mit diesem Frauenbild haben die meisten Frauen natürlich nichts gemeinsam, sondern müssen die Probleme des Alltags auf ganz anderer Ebene lösen.

Doch über eines muss man sich natürlich im Klaren sein, die Ursache unserer Konflikte liegt nicht im Kampf der Geschlechter, sondern wir haben alle den gleichen Gegner.
Daher ist der 8. März als Internationaler Frauentag auch gleichzeitig ein solidarischer Kampftag gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur.
Denn die Ursache aller gesellschaftspolitischen Probleme ist eine unsoziale Gesellschaftsordnung und ein ausbeuterisches Finanz- und Wirtschaftssystem.
Solange wir hier keine umfassende Lösung finden, wird es auch keine Verbesserungen für alle und auch nicht für die Rechte der Frauen geben.

Autor:

Rolf Zydeck aus Bottrop

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