Wohin mit dem blauen Dunst?

Wo zukünftig noch geraucht werden darf, ist zurzeit noch unklar. Foto: Archiv | Foto: Archiv Stadtspiegel Bottrop
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Gehört der blaue Dunst in der Eckkneipe bald der Vergangenheit an? Wenn es nach den entsprechenden Plänen der nordrhein-westfälischen Landesregierung geht, dann wohl ja.

Denn diese möchte per Gesetz das Rauchen bekanntlich generell verbieten. So würde dann auch in Kneipen und auf Volkfesten, wo der Ausstoß des blauen Dunsts momentan noch erlaubt ist, die Luft für Raucher im wahrsten Sinne des Wortes immer dünner werden. Ebenfalls strebt die Europäische Union (EU) noch strengere Nichtrauchergesetze an. „Das ist eigentlich eine Sache, die nicht zumutbar ist“, findet Ramona Sleer von der Traditionskneipe Hürter auf der Gladbecker Straße, „allerdings, wenn es dieses Gesetz gibt, muss man sich daran halten.“

Wird ein Stück Kultur aufs Spiel gesetzt?

Auch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist sich sicher und lehnt ein striktes Rauchverbot in Eckkneipen ab, denn dieses setze die Kneipenlandschaft und damit auch ein Stück Kultur aufs Spiel. Vielmehr ist die NGG der Meinung, dass den Gästen eine Wahlfreiheit gelassen werden solle. „Es wird auch kein Vegetarier genötigt, ins Steakhouse zu gehen“, betont Yvonne Sachtje, Geschäftsführerin der NGG Gelsenkirchen-Herten.
Im Passmanns, der Bottroper Kulturkneipe auf der Kirchhellener Straße, herrscht seit 1. Juli des letzten Jahres und auf Anweisung des Amts für Recht und Ordnung in allen Räumen, außer im Außenbereich und auf der Terrasse, Rauchverbot.
„Zu später Stunde bleiben die Gäste dann schon fern und gehen eher dahin, wo geraucht werden darf“, erläutert Inhaber Reimbern von Wedel-Parlow, dass sich diese Änderung schon bemerkbar mache. Allerdings treffe dieses Problem nur bei kalten Temperaturen zu. „Im Sommer gehen die Leute auch nach draußen und rauchen.“

Verlust von Geselligkeit und Kommunikation?

Geraucht werden darf momentan noch in geschlossenen Gesellschaften, wie bei Karnevalsveranstaltungen oder auf Volksfesten. Doch was passiert, wenn sich die Pläne der hiesigen Landesregierung durchsetzen sollten und auch auf diesen Anlässen keine Zigarette mehr glühen darf? Droht dann ein Kneipensterben? Und vielmehr, würden damit nicht gleichzeitig zahlreiche Orte der Geselligkeit, Gemeinschaft und Kommunikation zerstört werden? „Die Gäste lassen den Abend gerne bei einem Bier und einer Zigarette ausklingen“, weiß Ramona Sleer aus Erfahrung. „Das Kneipensterben haben wir sowieso“, bekräftigt indes Reimbern von Wedel-Parlow und fügt hinzu: „Das liegt jedoch nicht an der Diskussion ums Rauchen, sondern am geänderten Freizeitverhalten der Menschen.“
Vielmehr wünscht sich der Gastronom Klarheit: „Entweder ja, das Rauchen ist erlaubt, oder nein, es ist untersagt. Die Menschen gewöhnen sich auch schnell an diese Vorschriften. In anderen Ländern sind solche Verbote zudem normal.“

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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