Der Deutsche Schulpreis - ein beliebter schulischer Wettstreit

In diesem Jahr gab es eine Art "Corona-Spezial"

Bereits seit 2006 zeichnen die Robert Bosch - und die Heidehof Stiftung in Kooperation mit der ARD und der ZEIT Verlagsgruppe ein Mal im Jahr sechs Schulen mit dem „Deutschen Schulpreis“ aus. In diesem Jahr war ein „20/21 Spezial“ ausgeschrieben worden, mit dem die Schulen ermittelt werden sollten, die die besten innovativen Konzepte im Umgang mit der Corona-Krise entwickelt haben.

Zu den 121 Schulen, die es von 366 Teilnehmern in die Vorauswahl geschafft haben, gehören drei Schulen aus dem Kreis Kleve. Neben dem Berufskolleg Kleve sind es die Städtische Gesamtschule Emmerich und die Gesamtschule der Stadt Geldern, die ein Gemeinschaftsprojekt mit der Realschule An der Fleuth durchgeführt hat.

„Summer sChOOL 2020“, so haben Frau Dr. Birgit Hartmann, stellvertretende Schulleiterin der Gesamtschule der Stadt Geldern, und Torben Sowinski, stellvertretender Leiter der Realschule An der Fleuth, ihr sehr erfolgreiches Schulprojekt genannt. „Nach den Schulschließungen im Frühjahr und im Sommer aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus stand für die Kollegien beider Schulen fest, dass wir „unseren“ Kindern helfen wollen, möglicherweise verpasste Lerninhalte zu erarbeiten und zu vertiefen“, erklärten die Projekt-Initiatoren nach der Kundgabe ihrer von Erfolg gekrönten Teilnahme. Aber nicht nur die Vertiefung von Lerninhalten war Sinn und Zweck dieses schulischen Angebotes. Die Tage der Schüler nach dem langen „home schooling“ wieder gut zu strukturieren und den Eltern während der Ferien Hilfe bei der Betreuung, deren vorrangige Ziele natürlich Bildung und Erziehung waren, anzubieten, standen auf der Ziel-Agenda mit obenan.

140 Fünft- und Sechstklässler wurden mit der Unterstützung von etwa 40 „Paten“, d.h. Schüler*innen aus höheren Klassen – die meisten von ihnen besuchten seinerzeit die 9. und 10. Klasse der Realschule An der Fleuth – während der Sommerferien vier Wochen lang in den Fächern Englisch und Mathematik gefördert. Mehr als 30 Lehrer*innen und weitere Mitarbeiter*innen, die auch den Lernbereich DAZ (Deutsch als Zielsprache) anboten, sorgten mit großer Begeisterung und medialer Unterstützung sowie Tokens, zu denen auch Urkunden gehörten, für spannende Lerneinheiten ohne Notenstress. Begeistert arbeiteten die Lehrer*innen in Teams, in denen die Pädagog*innen bunt gemischt zusammengestellt worden waren. Den teilnehmenden Schüler*innen gefiel es sehr, Lehrer*innen von der jeweils anderen Schule kennenzulernen. Die "Paten" hatten schon in den ersten Stunden viel Freude daran, auch mit den Kolleg*innen der Gesamtschule zusammenarbeiten zu können.

Die Lerninhalte waren vor dem Start des Projekts sorgfältig von einem sehr engagierten Lehrerteam erarbeitet worden.

Die Schüler*innen konnten die Dauer ihrer Teilnahme an dem Schulprojekt in Absprache mit ihren Eltern selbst festlegen, nicht wenige der Schüler*innen nutzten die gesamten vier Wochen, nicht zuletzt deshalb, weil sie den neu erlebten Kontakt mit ihren Mitschüler*innen und Lehrer*innen für gut befanden. Die Schüler*innen der verschiedenen Schulen näherten sich peu à peu  in freundlicher Weise an, es entstanden sogar Freundschaften zwischen den jeweiligen Schüler*innen, die sich zuvor teils eher argwöhnisch betrachten hatten. 

"Getragen wurde das Projekt von einer Vielzahl von Organisationen und Personen wie den Fördervereinen der beiden Schulen, dem RotaryClub Geldern und dem Schulträger, so dass ein Gemeinschaftsprojekt im wahrsten Sinne des Wortes wurde", so die stellvertretenden Schulleiter.

Das Motto des Projekts „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist … es wär‘ nur deine Schuld, wenn sie so bleibt …! (mit freundlicher Genehmigung Die Ärzte) lässt den besonderen Spirit dieses schulischen Ferienprojekts erahnen.

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