Grüne wollen Politik und Bürger mobilisieren
Kampf um die alte Eiche

Für den Erhalt der rund 250 Jahre alten Eiche auf dem vorgesehenen Grundstück für das Bauprojekt "Wohnen an der Emscher" setzen sich Grüne und Bürger ein. | Foto: Demuth
  • Für den Erhalt der rund 250 Jahre alten Eiche auf dem vorgesehenen Grundstück für das Bauprojekt "Wohnen an der Emscher" setzen sich Grüne und Bürger ein.
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"Die alte Eiche muss bleiben" stand auf einem Plakat. Am Samstag (2. März) hatten die Grünen zu einem Treffen an der Eiche auf dem Gebiet des geplanten Bauprojekts "Wohnen an der Emscher" nördlich der Heerstraße eingeladen. Mehr als 50 Menschen versammelten sich, um der Forderung Nachdruck zu verleihen.

Rund 250 Jahre ist der Baum alt – ein stolzes Alter, das Astrid Stoye, Anwohnerin der Heerstraße, dazu veranlasst hatte, einen Zettel mit historischen Ereignissen aus 250 Jahren zusammenzustellen und zu verteilen. "Den Baum gab es schon zu Napoleons Zeiten. Das ist für mich weit weg. Daran merkt man, wie lange der Baum hier schon steht."
"Der Baum hat einen Stammdurchmesser von mehr als einem Meter. Das unterstreicht, dass er rund 250 Jahre alt ist", erklärte Thomas Krämerkämper vom BUND. "Davon gibt es nur eine Handvoll in Castrop-Rauxel", betonte er die Besonderheit des Baums, der noch dazu sehr schön gewachsen und kerngesund sei.
Trotz ihres Alters ist die Eiche recht jung und hätte ohne das geplante Wohnbauprojekt vermutlich noch viele Jahre vor sich. "250 Jahre sind etwa 25 Jahre beim Menschen", so Krämerkämper.
Auf rund 230 Quadratmeter hat Krämerkämper den Kronenbereich der Eiche berechnet. "Das entspricht etwa einem Bauplatz. Durch die Umänderung des Bebauungsplanes würden es wahrscheinlich zwei bis drei Bauplätze, die wegfielen", hält er eine Rettung des Baumes inmitten der künftigen Wohnbebauung für machbar und wünschenswert.

Bürgerwillen kundtun

Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die Grünen möglichst viele Parteien und Bürger gewinnen. Der Fraktionsvorsitzende Bert Wagener rief die Bürger dazu auf, ihren Willen etwa in der Bürgermeistersprechstunde kundzutun. Außerdem soll eine Idee von Leonore Schröder aufgegriffen werden, die vorschlug, mit Plakaten für den Erhalt der Eiche zu werben.
Darüber hinaus haben die Grünen beim Kreis Recklinghausen beantragt, den Baum zum Naturdenkmal erklären zu lassen. Dies werde der Kreis prüfen, so Wagener. "Dazu müssen wir deutlich machen, dass wir das Naturdenkmal wollen und dass es im Sinne der Stadt, der Politik und der Gesellschaft ist."
Morgen (7. März) um 17 Uhr lädt die Verwaltung die Mitglieder des Umwelt- und des Bauausschusses zu einem Ortstermin an der Eiche ein. Udo Weber, für die Grünen im Bauausschuss, ist sich sicher, dass die Stadt auch einen Investor für das Wohnbauprojekt finden würde, wenn die Eiche stehen bleibt. "Es herrscht Goldgräberstimmung", beschreibt er die aktuelle Lage auf dem Immobilienbaumarkt.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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