Daniel Djan verteidigt Enteignungen „zum Wohle der Allgemeinheit“
Sozialismus-Thesen: Castrop-Rauxeler Juso-Chef springt Kevin Kühnert zur Seite

Daniel Djan (r.), Vorsitzender der Castrop-Rauxeler Jusos, rechtfertigt Kevin Kühnerts (l.) Sozialismus-Thesen. Archivfoto: Jusos
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Daniel Djan, Vorsitzender der Jusos Castrop-Rauxel, springt dem Bundesvorsitzenden Kevin Kühnert zur Seite und verteidigt dessen vieldiskutierten Sozialismus-Thesen.

Kühnert hatte Enteignungen großer Konzerne wie BMW oder eine Beschränkung der Immobilienvermietung ins Spiel gebracht. „Was Kevin da getan hat, ist, einfach mal einen Denkprozess anzustoßen“, erklärt Djan. „Wir haben uns als Partei dem demokratischen Sozialismus verschrieben, das steht sogar im Parteiprogramm.“
„Der demokratische Sozialismus bleibt für uns die Vision einer freien, gerechten und solidarischen Gesellschaft, deren Verwirklichung für uns eine dauernde Aufgabe ist“, zitiert Djan. Er glaubt, dass es an der Zeit sei, auch Alternativen zu der aktuellen Wirtschaftsform nicht mehr zu ignorieren. „Zumindest sollten wir versuchen, jede erdenkliche Möglichkeit einmal theoretisch durchzuspielen“, sagt er. „Wir befinden uns in Zeiten des Umbruchs. Das zu leugnen, wäre töricht. Ich sehe da zwei mögliche Szenarien: Wir könnten dieser neuartigen Allianz von Neoliberalen und Rechtspopulisten das Feld überlassen oder wir könnten versuchen, diese Stimmung für uns zu nutzen und diesen Staat noch sozialer und noch gerechter für alle zu gestalten.“

Dazu gehöre auch, dass man über Vergesellschaftungen nachdenke. Vergesellschaftungen – das bedeute, Enteignungen zur „Verfolgung sonstiger Gemeinwohlziele“. Djan: „Wohnungsnot ist ein reales Problem, auch hier in Castrop-Rauxel. Gerade für Familien mit Kindern kann es schwierig werden, eine geeignete Wohnung zu finden. Das höre ich immer wieder in Gesprächen an unseren Infoständen.“ Heißt das nun, dass Djan ebenfalls an Enteignungen „zum Wohle der Allgemeinheit“ glaubt? „Enteignungen finden wir doch schon vor“, sagt er. „Aktuell haben wir bundesweit 65 Enteignungsverfahren, um Autobahnen und Bundesstraßen zu bauen. Warum also sollten wir diese Möglichkeit nicht dafür nutzen, um wieder mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen? Damit hätten wir uns die ein oder andere Diskussion der letzten Wochen ersparen können.“

Autor:

Lokalkompass Castrop-Rauxel aus Castrop-Rauxel

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