"Ein Faible gegen Abfall"
Das Josefshaus in Habinghorst setzt auf Nachhaltigkeit

Anja Schmalz (l.) und Birgit Schulz an einem der Wasserspender, die jetzt im Foyer und in allen Wohnbereichen des Josefshaus stehen. | Foto: Demuth
  • Anja Schmalz (l.) und Birgit Schulz an einem der Wasserspender, die jetzt im Foyer und in allen Wohnbereichen des Josefshaus stehen.
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Butter und Marmelade gibt es nur noch in großen Packungen; der Kaffee wird in der Thermoskanne und nicht mehr in der Kaffeemaschine warm gehalten, und statt Mineralwasser aus Flaschen wird Leitungswasser aus dem Wasserspender angeboten. So setzt das Josefshaus Altenheim in Habinghorst auf Nachhaltigkeit.

„Ich habe ein Faible für, also gegen Abfall“, sagt Birgit Schulz, stellvertretende Hauswirtschaftsleitung. Vor zwei Jahren absolvierte sie eine Ausbildung zur Beraterin für nachhaltige Wirtschaftsweise in der Gemeinschaftsgastronomie. Seitdem haben sie und die übrigen Mitarbeiter des Seniorenheims viele Möglichkeiten gefunden, Ressourcen zu sparen und Abfall zu vermeiden.
Elektrische Geräte wie der Kombidämpfer, ein Backofen für Großküchen, werden besser ausgelastet; Alu- und Frischhaltefolie werden fast gänzlich ersetzt; und es wird auf unnötige Zimmerbeleuchtung geachtet. Strohhalme sind jetzt aus Papier, und Reinigungsmittel wurden aufs Nötigste reduziert.
119 Bewohner und 116 Mitarbeiter inklusive aller Praktikanten hat das Josefshaus. „Gerade in Großbetrieben kann man ganz viel ändern“, sagt Einrichtungsleiterin Anja Schmalz. „Wir müssen die Umwelt schonen und dafür sorgen, dass wir sie den Kindern ordentlich hinterlassen.“

Strom und Wasser gespart

Durch seine Änderungen spart das Seniorenheim nun 375 Stunden Strom im Monat und 11.000 Liter an Wasser, die in der Vergangenheit beim unwirtschaftlichen Spülen und Reinigen anfielen. Noch dazu fallen 550 Kästen Mineralwasser pro Monat weg. „Das bedeutet keine Plastikflaschen und keinen Transport“, verdeutlicht Schmalz.
Geld spart das Josefshaus dabei nicht. „Nachhaltigkeit kostet“, räumt Schmalz ein. „Aber wir haben eine gute Ökobilanz“, so Schulz. Auch bedeutet die Umstellung zum Teil mehr Arbeitsaufwand, „aber es wird von den Mitarbeitern gut angenommen“, sagt Schulz. In einer hausinternen Fortbildung hat sie das Team nicht nur geschult, sondern es wurden auch Ideen zur Nachhaltigkeit ausgetauscht.
Für sein Engagement wurde das Josefshaus 2018 beim Klimaschutzpreis mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Trotz der vorgenommenen Änderungen und Erfolge „ist das nicht das Ende der Fahnenstange“, so Schmalz. „Es wird immer etwas geben, was man noch machen kann.“

In die Schulen gehen

Daneben ist das Josefshaus nicht nur intern aktiv. Das Seniorenheim hat Fridays for Future Mitte Juni bei seiner Putzaktion im Erin-Park mit Wasser, Äpfeln und Kuchen unterstützt. Zudem möchte es in die Schulen gehen, sein Projekt vorstellen und Schüler dazu anregen, Umweltschutz umzusetzen. „Wir möchten den Schülern Wissen an die Hand geben“, sagt Anja Schmalz.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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