"Hilfe tut nicht weh"

Vertrauen, ein offenes Ohr und Zeit schenken die ehrenamtlichen Helfer um Brigitte Jasper (v.l.), Ingeborg Juchems, Franz Michalak und Ellen Voßel.
  • Vertrauen, ein offenes Ohr und Zeit schenken die ehrenamtlichen Helfer um Brigitte Jasper (v.l.), Ingeborg Juchems, Franz Michalak und Ellen Voßel.
  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

„Es reicht nicht, Menschen allein mit Essen zu helfen. Oft geht die Not tiefer“, sagt Franz Michalak. „Wir leihen ihnen unser Ohr“, erklärt Brigitte Jasper. „Und schenken Zeit“, ergänzt Ingeborg Juchems. Die drei gehören zu einer Gruppe von rund 16 Ehrenamtlichen, die sich bei „Rafael“ engagieren. „Rafael“ ist ein Beratungsbüro, das der Pastoralverbund Nord in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband im November letzten Jahres ins Leben rief.

Seine Frau packte nach 35 Ehejahren ihre Koffer. Er stand vor einem Scherbenhaufen. Eine andere zog um. War mit 95 Kartons in ihrer Wohnung und verspürte plötzlich eine innere Leere. „Zu uns kommen Menschen, die nicht wissen, wie es weitergeht - denen, die Zukunft verbaut erscheint“, sagt Brigitte Jasper. Und das habe längst nicht immer nur finanzielle Gründe.
„Wir sind dankbar, dass es uns gut geht. Und davon möchten wir anderen ein Stück abgeben“, erklärt Brigitte Jasper ihren Antrieb, bei „Rafael“ mitzumachen.
Das „Beratungs-Rüstzeug“ haben die Ehrenamtler in Schulungen an die Hand bekommen. Hinter ihnen steht außerdem ein großes Netzwerk verschiedener Träger und Institutionen, das bei Bedarf aktiviert werden kann. „Wer Hilfe braucht, sieht nur eine anonyme Masse“, weiß Franz Michalak. Kommt jemand mit seinen Sorgen und Nöten ins Pfarrheim an die Lessingstraße, findet er dort jeden 2. und 4. Dienstag im Monat von 17 bis 19 Uhr Ansprechpartner. Gut möglich, dass das kostenlose Angebot bald wöchentlich stattfindet.
Gespräche, die bei „Rafael“ geführt würden, seien „streng vertraulich“, betonen die Beteiligten. „Nichts dringt nach außen.“
Vertrauen ist das Stichwort. Vielen Menschen fehle ganz einfach ein Gesprächspartner. Auch, weil die Bedeutung der Nachbarschaft nachgelassen habe. „Manchmal erleichtert es, einfach etwas zu erzählen“, weiß Brigitte Jasper.
„Alle Bevölkerungsschichten“, Junge und Ältere, suchten Rat bei „Rafael“. Und das ist gut so, denn: „Hilfe tut nicht weh.“ Weitere Infos gibt‘s im Pfarrbüro St. Josef unter Tel. 02305/963447.

Autor:

Nina Möhlmeier aus Castrop-Rauxel

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