Serie (Teil VI): Mein Stadtteilverein / Mein Ickern
„Wir sind alle eine Nachbarschaft“

Marc Frese ist der Vorsitzende des Stadtteilvereins „Mein Ickern“. | Foto: privat
  • Marc Frese ist der Vorsitzende des Stadtteilvereins „Mein Ickern“.
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Im Oktober feiert der Stadtteilverein „Mein Ickern“ sein fünfjähriges Bestehen. Indirekt gaben die Stadtverwaltung und der damalige Bürgermeister Johannes Beisenherz den Anstoß zur Gründung. Sie hatten Anfang 2014 die Idee, den Stadtteil Ickern kulturell und sozial zu beleben.

„Als Ickerner war für mich klar, dass ich dabei bin“, blickt Marc Frese (45), Vorsitzender von „Mein Ickern“, zurück. Aus dem ersten Bürgerpicknick und Familienfest im Sommer 2014 ergab sich der Gedanke, einen Verein zu gründen, denn so ließ sich die Aufbruchsstimmung besser verstetigen als in einem losen Zusammenschluss.
Als Stärke des Stadtteils betrachtet Frese „die noch gut funktionierende Infrastruktur. Wir haben Schulen, die Sportvereine Eintracht, TuS und Arminia Ickern, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und das Parkbad“.
Weil sich einige dieser Angebote auf den Bereich Marktplatz und Ickerner Straße konzentrieren, findet hier ein großer Teil der Vereinsaktivitäten vom Familienfest bis zur Weihnachtsaktion statt. Dabei versteht sich der Stadtteilverein sehr wohl als Verein für ganz Ickern, auch nördlich der Emscher. „Alle Ickerner und darüber hinaus sind ausdrücklich eingeladen, und die Leute kommen auch“, betont Frese.
Zwar habe es schon mal den Hinweis auf die Leveringhauser Straße gegeben, die auch lang und daher für Veranstaltungen geeignet sei. „Aber Ickern ist sehr groß, und wir müssen die Kräfte des Vereins bündeln.“ Zurzeit hat „Mein Ickern“ knapp 240 Mitglieder, von denen sich etwa ein Drittel ehrenamtlich engagiert.

Identifikation mit Ickern gefördert

Die Aktivitäten des Vereins hätten die Identifikation mit Ickern gefördert. „Die ersten Veranstaltungen haben einem die Augen geöffnet, wie viele interessante Menschen um einen herum leben und wie schade es ist, dass man sie vorher nicht kannte“, schildert Marc Frese seine eigenen Erfahrungen, die er in der Formulierung „Wir sind alle eine Nachbarschaft“ zusammenfasst.
Dies spiegelt das Netzwerk an Menschen, Institutionen und Einrichtungen wider, das durch die Vereinsaktivitäten entstanden ist. Dadurch sei es möglich, Hilfestellung direkt vor der Haustür zu vermitteln, wenn jemand Hilfe benötige, so Frese.
Das Engagement des Vereins wurde 2018 ausgezeichnet: mit dem Deutschen Nachbarschaftspreis sowie dem Engagementpreis des Landes NRW. „Das ist eine Bestätigung für das, was wir erreicht haben, und bedeutet einen Motivationsschub.“

"Autonomie nicht beschneiden"

Die geplante Gründung der CAS – Wirtschafts- und Stadtteilförderung GmbH, die sich auch um die Stadtteilförderung kümmern soll, hält Frese für gut. „Es muss ein Zusammenspiel zwischen Haupt- und Ehrenamt, eine koordinierende Stelle geben“, sagt er. „Aber ohne die Autonomie der Vereine zu beschneiden. Das wäre ein schlechtes Zeichen und würde die Motivation kaputtmachen.“
Die Stadtteilakteure sollten beim Aufbau der GmbH eingebunden werden, wünscht sich Frese und hofft auf Transparenz und gute Kommunikation, um mögliche Sorgen, die GmbH könnte sich ins gemachte Nest setzen, zu zerstreuen.
„Man kriegt viel mit. Wir haben das Ohr an der Straße“, stellt er sich darüber hinaus vor, dass der Stadtteilverein auch Anliegen der Bürger an die Wirtschaftsförderung weitergeben könnte.

Kontakt

Wer Kontakt mit „Mein Ickern“ aufnehmen möchte, kann sich an den Vorsitzenden Marc Frese (Tel. 0173/5757055, E-Mail vorstand@mein-ickern.de) wenden.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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