Karnevalisten aus Dinslaken und Voerde holen Tulpensonntagszug via vierstündigem Live-Stream am 14. Februar nach Hause
Sieben Vereine, eine Sprache

Die Karnevalisten aus Dinslaken und Voerde haben hohe Ansprüche an den virtuellen Karnevalszug und möchten sich mit dem vierstündigen Live-Stream auf keinen Fall blamieren. | Foto: Woodpecker Film
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  • Die Karnevalisten aus Dinslaken und Voerde haben hohe Ansprüche an den virtuellen Karnevalszug und möchten sich mit dem vierstündigen Live-Stream auf keinen Fall blamieren.
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Wenn der Mensch nicht zum Zug kommt, kommt der Zug zum Menschen: Weil aufgrund der Corona-Pandemie noch immer keine Veranstaltungen stattfinden dürfen und auch die Karnevalssession 2020/2021 somit flachfallen muss, holen die hiesigen Karnevalisten den närrischen Lindwurm einfach zu den Jecken nach Hause. Will heißen: "D'r Zoch kut noh Hus!"

Sieben Vereine, eine Sprache: Dass die Session 2020/21 nicht ablaufen wird wie ursprünglich geplant, war den Karnevalisten in Dinslaken und Voerde schnell klar. Darum hatten die Vereine bereits im Spätherbst vergangenen Jahres gemeinschaftlich verkündet, dass der Karnevalszug durch Voerde am Tulpensonntag nicht stattfinden wird. So ganz verzichten wollte man auf den Karneval dann aber doch nicht. Also musste eine Alternative her. Und die war mir einem vierstündigen Live-Stream am 14. Februar relativ schnell gefunden.

Geplant ist ein buntes Programm mit Überraschungen und (bekannten) Gästen, durch das die beiden Moderatoren Sven Burre-Jacobi (Dinslakener Karnevalsverein Blau Weiß 1958, DKV) und Marvin Scholz (1. Voerder Karnevalsvereins 1972, VKV) führen. So hatten zum Beispiel die Karnevalsgesellschaften im Vorfeld die Möglichkeit, ein Video zu drehen und einzureichen, um sich den Zuschauern zu präsentieren. Zwischendurch sollen historische Fotos vom Zug aus den 80er- und 90er-Jahren eingeblendet werden. "Daran kann man sehen, wie sehr sich der Wagenbau verändert hat", sagt Martin Scholz, zweiter Vorsitzender des VKV. Wenn möglich, soll ein Duo die eigentliche Zugstrecke ablaufen. "Die beiden planen viel Lustiges", mehr verraten möchte Scholz an dieser Stelle jedoch nicht. "Ich sage nur soviel: Wildpinkler und Flaschenverbot." Für die musikalische Unterhaltung sorgt DJ Holger (Bettger). Natürlich soll auch das Publikum nicht zu kurz kommen, das interaktiv am virtuellen Karneval teilnehmen kann. "Unser Appell: Bleibt zuhause, schmückt das Wohnzimmer, verkleidet euch und habt Spaß - natürlich unter Einhaltung aller Regeln."

Technische Unterstützung erfahren die Karnevalisten von Jonas Brans und Dustin Hasberg von Woodpecker Film aus Köln. Gemeinsam mit einem rund zehnköpfigen Team, bestehend aus professionellen Kameraleuten, Technikern und Tontechnikern, sorgen sie während des virtuellen Karnevals für einen reibungslosen Ablauf. Finanziell unter die Arme gegriffen haben den Veranstaltern zahlreiche Sponsoren, denen das Brauchtum ebenfalls am Herzen liegt.

Auch wenn die Planungen Spaß gemacht haben und trotz der neuen Herausforderungen nicht aufwendiger waren als für den Tulpensonntagszug durch Voerde, "möchten wir das nur einmal machen", sagt Scholz. "Wir waren anfangs ein bisschen skeptisch", sagt Birgit Kerschel, Geschäftsführerin des DKV. Dann jedoch hätten sich die Ideen immer weiterentwickelt. "Wir freuen uns sehr auf das Ergebnis und sind schon ganz gepsannt." Fest steht: Einiges soll auch über Corona hinaus Bestand haben. Eins hat der virtuelle Karneval auch gezeigt: Der Zusammenhalt der Vereine ist eng - und nun nur noch enger.

AUF EINEN BLICK

  • Zu sehen ist der vierstündige Live-Stream am Sonntag, 14. Februar, ab 11 Uhr auf www.twitch.tv/virtuellerkarneval. Twitch ist eine Plattform ähnlich wie YouTube, der Schwerpunkt liegt allerdings auf Live-Übertragungen.
  • Parallel zum Live-Stream können die Narren virtuellen Räumen (Partyrooms auf Zoom) beitreten und dort gemeinsam feiern und sich austauschen. Der eine Raum wird öffentlich sein, der andere privat. In dem Privatraum haben die Moderatoren die Möglichkeit, mit den Usern in Kontakt zu treten und sie in den Live-Stream mit einzubinden.
  • Weitere Informationen finden sich auf den Internet- und Facebook-Seiten der einzelnen Vereine aus Dinslaken und Voerde.
  • Die Teams vor Ort werden am selben Tag ab 8.11 Uhr auf Corona getestet. Die Produktion findet gänzlich unter den bekannten Hygienevorgaben statt.
Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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