Getreideernte läuft auf Hochtouren: Mähdrescher im Einsatz

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Erst vor zwei Wochen rückten die Landwirte im Vest zur Ernte der Wintergerste aus, die den jährlichen Erntereigen eröffnet. Durch ein langes Frühjahr hatte sich der Erntebeginn im langjährigen Durchschnitt um zwei Wochen verzögert. In diesen Tagen nun sind die Landwirte rund um die Uhr mit modernen Maschinen im Einsatz. Aufgrund der hohen Temperaturen der vergangenen Wochen konnten Weizen und Raps Entwicklungsverzögerungen aufholen und werden bereits von den Feldern eingefahren. Auch Triticale (eine Kreuzung aus Weizen und Roggen) und Hafer werden aktuell auf den Feldern gedroschen.

Die Getreideernte ist nach Einschätzung von Hubert Krampe aus Rhade, stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen, durchschnittlich gut. „Das lange, kalte Frühjahr drohte zwischenzeitlich, die Ernte zu verzögern. Durch das sonnige, trockene Wetter der letzten Wochen wurde die Ernte bei einigen Kulturen aber sogar vorverlegt. Mit der bisherigen Ernte sind wir zufrieden“, weiß der Fachmann. „Wir hoffen auf das Verständnis der Bürger, wenn durch große Maschinen in diesen Tagen der Verkehr hier und da ein wenig zähflüssiger läuft – die Landwirte müssen das gute Wetter nutzen, um das Getreide trocken einzufahren.“

Einige Regionen wie Gelsenkirchen befürchten Ertragseinbußen durch die anhaltende Trockenheit. Beim Weizen verzeichnen die Landwirte dort eine geringe Kornausbildung. Der auf den Feldern angebaute Mais ist derweil mitten im Wachstum und steht gerade in der Blüte. In den nächsten Tagen und Wochen benötigt er weiter Niederschlag, um wachsen zu können. „Auf sandigen Böden ist der Trockenstress beim Mais ein großes Problem, ein ergiebiger Landregen könnte hier Abhilfe schaffen“, sagt Hubert Krampe. Auch auf das Wachstum der Kartoffeln haben sich Trockenheit und Wärme ausgewirkt: „Die Kartoffeln sehen schlecht aus, die Knollen sind sehr klein und bringen deutlich weniger Gewicht auf die Waage als im langjährigen Durchschnitt. Durch die geringe Menge an Kartoffeln ist der Preis in diesem Jahr höher“, macht Michael Föcker deutlich.

Der Winterweizen ist in der Region die am häufigsten angebaute Getreideart. Für die Bauern im Vest ist Gerste die zweitwichtigste Getreideart. Das Getreide dient in erster Linie als Futtermittel für Schweine und Sauen, aber auch für das Milchvieh ist es als Kraftfutter unverzichtbar. Die im Kreisverband Recklinghausen landwirtschaftlich genutzte Fläche umfasst insgesamt 33.503 Hektar, wobei der Anteil an Ackerland davon rund 22.837 Hektar und 6.883 Hektar Dauergrünland beträgt. Auf dem Ackerland werden insbesondere Weizen, Roggen, Gerste und Mais angebaut, darüber hinaus auch Kartoffeln, Gemüse und Erdbeeren sowie Winterraps. Die landwirtschaftliche Nutzfläche entspricht insgesamt 31,1 Prozent der Ge

samtfläche des Verbandsgebietes (96.100 Hektar).

Zur Anschauung: Aus der Erntemenge von 1 m² Getreideanbaufläche kann 1 kg Brot gebacken werden. Im Vest sind „über den Daumen gepeilt“ durchschnittlich 800 g Getreide je m² Anbaufläche geerntet worden. Das Mehl von 800 g Getreide und weiteren Bestandteilen reicht zum Backen von mehr als 1 kg Brot. In einem solchen Brot ist dann das Mehl von gut 16.000 Körnern verarbeitet worden. Zur Ernte dieser Körnermenge hat ein Landwirt im Herbst rund 400 Körner je m² ausgesät.

Autor:

Lokalkompass Dorsten aus Dorsten

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