Weltnierentag 2016: Nierenstark von Jung bis Alt

Mit dieser symbolischen Geste möchte der Chefarzt Dr. Schmidt am Weltnierentag darauf aufmerksam machen, sorgsam mit dem lebenswichtigen Organ umzugehen. Täglich ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, ist ein wichtiger Bestandteil der „Nierenpflege“. | Foto: Evangelisches Krankenhaus Wesel
  • Mit dieser symbolischen Geste möchte der Chefarzt Dr. Schmidt am Weltnierentag darauf aufmerksam machen, sorgsam mit dem lebenswichtigen Organ umzugehen. Täglich ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, ist ein wichtiger Bestandteil der „Nierenpflege“.
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Hypertonie kann sehr viele Organsysteme negativ beeinträchtigen. Besonders jedoch auf die Nieren wirkt sich der Bluthochdruck unvorteilhaft aus und fordert dort nicht selten in Form einer chronischen Insuffizienz ihren Tribut.

Dr. Rüdiger Schmidt, Chefarzt der Abteilung Kardiologie und Nephrologie am Evangelischen Krankenhaus Wesel, kennt die Probleme der Betroffenen bestens. Deshalb rät der Nierenspezialist allen Menschen in der Lebensmitte zu regelmäßigen Blutdruckkontrollen, entweder in der hausärztlichen Praxis, der Apotheke oder mit dem eigenen Messgerät. Denn mit zunehmendem Alter steigt die Gefahr, daran zu erkranken, deutlich an. Bereits vierzig Prozent der 50-jährigen sind von der Gefäßerkrankung betroffen sowie die Hälfte aller 60-jährigen. Diese Zahlen sind erschreckend, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich dabei keinesfalls einfach nur um ein harmloses Symptom, sondern nicht selten um eine durchaus ernst zu nehmende Erkrankung handelt. Der richtige Ansprechpartner sollte immer zuerst der Hausarzt sein. Er kennt die gesundheitliche Vorgeschichte und kann den Allgemeinzustand richtig einschätzen. Will unter seiner Obhut die Einstellung des Blutdruckes jedoch auch mit bis zu drei Medikamenten nicht gelingen, oder machen sich gar bereits Organschäden bemerkbar, gilt es einen niedergelassenen Nierenfacharzt hinzu zu ziehen oder eine entsprechende nephrologische Spezialambulanz aufzusuchen.

Dr. med. Rüdiger Schmidt, ausgezeichneter Top-Mediziner im Bereich Bluthochdruck, verdeutlicht im Interview anlässlich des Weltnierentages, der in diesem Jahr unter dem Motto „Nierenstark von Jung bis Alt“ steht, den Zusammenhang zwischen chronischen Nierenerkrankungen und der Volkskrankheit Hypertonie:

Was verursacht eine Nierenerkrankung?

Dr. Schmidt: „Entzündungen, chronisch-entzündliche oder angeborene Störungen der Niere, chronischer Schmerzmittelgebrauch, vor allem aber Diabetes mellitus und Bluthochdruck sowie Rauchen und Übergewicht erhöhen das Risiko für eine Nierenerkrankung enorm!“

Was genau versteht man denn unter einer chronischen Nierenerkrankung?

Dr. Schmidt: „Wenn die Nierenfunktion dauerhaft und fortschreitend vermindert ist, was in der Regel zum endgültigen Nierenversagen führt, spricht man von einer chronischen Nierenerkrankung. Oft geht dies mit Komplikationen wie Bluthochdruck, Anämie oder Herzkrankheiten einher“.

Wie erkennt man eine chronische Nierenerkrankung?

Dr. Schmidt: „Ein erstes Anzeichen kann häufiges nächtliches Wasserlassen sein. Chronische Müdigkeit, eine zunehmende Braunverfärbung der Haut, Juckreiz oder Blutarmut können Indizien für bereits weiter fortgeschrittene Stadien einer chronischen Nierenerkrankung sein.“

Wie kann man feststellen, ob eine Nierenerkrankung vorliegt?

Dr. Schmidt: „Dazu ist ein Blut- und Urintest notwendig. Dieser ist völlig schmerzfrei, aber sehr aufschlussreich. Sollten die Werte auffällig sein, ist eine weitere Diagnostik notwendig, z. B. eine Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung. Was viele nicht wissen ist, dass bereits die Ausscheidung geringster Mengen von Eiweiß eine beginnende Einschränkung der Nierenfunktion anzeigt und somit ein massiv erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen besteht.“

Wie beugt man am besten vor?

Dr. Schmidt: "Ich halte den gerade erwähnten regelmäßigen Nierencheck alle zwei Jahre für sehr empfehlenswert. Zudem gehören ausreichend Bewegung, vitamin- und ballaststoffreiche sowie fett- und kochsalzarme Ernährung und der Verzicht auf das Rauchen für mich dazu. Stress gilt es zu vermeiden beziehungsweise Mechanismen zu finden, um diesen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. All diese Maßnahmen wirken sich positiv auf den Blutdruck aus. Denn was viele Menschen nicht wissen ist, dass Bluthochdruck und Nierenleiden sich langfristig gegenseitig bedingen. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen.“

Was kann denn passieren, wenn eine chronische Nierenerkrankung nicht rechtzeitig erkannt wird?

Dr. Schmidt: „Bei gesunden Menschen filtern die Nieren Stoffe aus dem Blut, damit diese mit dem Urin ausgeschieden werden können. Wenn die Nieren nun nicht mehr in der Lage sind, die anfallenden Stoffwechselprodukte auszuscheiden, bzw. wenn die Nierenfunktion sehr stark abnimmt, muss das Blut künstlich im Rahmen einer Dialysebehandlung gereinigt werden.“

Text: Evangelisches Krankenhaus Wesel

Autor:

Lokalkompass Dorsten aus Dorsten

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