Dortmunder Philharmoniker - 7. Philharmonisches Konzert
Star-Geigerin Midori im Gespräch

Star-Geigerin Midori ist die Solistin des 7. Philharmonischen Konzerts der Dortmunder Philharmoniker am 19.+20.03.2019.  | Foto: Timothy Greenfield-Sanders
  • Star-Geigerin Midori ist die Solistin des 7. Philharmonischen Konzerts der Dortmunder Philharmoniker am 19.+20.03.2019.
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Am 19.+20.03.2019 tritt die Star-Geigerin Midori zusammeen mit den Dortmunder Philharmonikern im Konzerthaus auf. Vor ihrem großen Auftritt hat sie uns einige Fragen beantwortet...

Liebe Midori, was macht das Violinkonzert von Johannes Brahms für Sie aus? Welche Bedeutung hat diese Musik für Sie?
Das Brahms-Konzert ist eines der beliebtesten Werke aller Zeiten. Diese Energie, die technischen Herausforderungen und die emotionale Größe – all das macht diese Musik einzigartig und sehr befriedigend. Das ist Musik, die die Zuhörer und mich als Interpretin jedes Mal an einen einzigartigen, ganz speziellen Ort versetzt.

Wenn Sie eines der großen Violinkonzerte immer wieder spielen – wie sorgen Sie dann dafür, dass sich keine gefährliche Routine einschleicht?
Je häufiger ich das Konzert von Brahms spiele, umso näher kommt es meinem Herzen. Das fühlt sich für mich nie wie eine reine Wiederholung an. Bei jedem Spielen entdecke ich wieder etwas völlig neues, und immer werde ich von der Musik neu elektrisiert. Die großen Meisterwerke des Violin-Repertoires zu spielen und stets aufs Neue davon inspiriert zu werden, das gibt meinem Leben als Interpretin einen Sinn. Für mich ist diese Musik selbst der Grund, warum ich Musik mache.

Während Sie als Solistin um die Welt touren, haben Sie zugleich noch Psychologie studiert. Wie hat das Ihren Blick auf die Musik verändert?
Ich bin bis heute völlig fasziniert von den inneren Prozessen des menschlichen Verstandes. Das hat bei mir ein großes Bewusstsein für meine Umwelt geweckt. Jetzt geht bei mir jede Erfahrung tiefer als die vorherige, und auch das Bewusstsein und die Dankbarkeit für diese Erfahrungen werden immer größer. Mein Psychologie-Studium war der Auslöser, so viel wie möglich aus jeder Art des Lernens zu ziehen. Auch lernte ich dadurch das Lernen selbst zu lieben.

Können Sie ein Beispiel geben?
Ich fühle, dass mein Studium meinen Blick auf die Welt und auf die Menschen stark vertieft hat. Wir werden zwar immer daran erinnert, dass die Technologie unser Leben gemütlicher macht und vieles einfacher zu erreichen ist, aber die Unterschiede und Abgründe zwischen den Menschen, im Hinblick sowohl auf Reichtum als auch auf Ideen, sie bleiben, sie werden vielleicht sogar größer. Die Reichtümer der Welt, sowohl der traditionellen als auch der modernen, sind ungleich verteilt und die Bedeutung, die dieses Problem für uns hat, wird zu häufig einfach ignoriert und unter den Teppich gekehrt. Mein Studium hat mir die Augen geöffnet für eine große Bandbreite von Ideen und unterschiedliche Perspektiven und auch für die Tatsache, dass ein einziges Leben gar nicht ausreicht, sie alle kennen zu lernen. Aber so lange Herz und Seele offen sind, gibt es so viele Dinge, die einen inspirieren können.

Sie reisen auch viel als UN-Friedensbotschafterin. Was motiviert Sie zu diesem Engagement?
Einen Großteil meiner Reisen mache ich als Solistin oder für meine sozialen Projekte. Wenn ich das mit einem Einsatz für die UN verbinden kann, freut mich das sehr. Meine Arbeit als Friedensbotschafterin – die Förderung der Bekanntheit von und des Bewusstseins für die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN durch Ermutigung der Menschen, sich zu engagieren – verbindet sich also häufig auf produktive Weise mit meinen anderen Aktivitäten. Es ist mir ein besonderes Vergnügen, als Friedensbotschafter für die UNO und ihre Zielen tätig zu sein.

Das Gespräch führte Konzertdramaturg Malte Wasem.

Infos und Tickets zu den beiden Konzerten: www.tdo.li/philko7

Autor:

Dortmunder Philharmoniker aus Dortmund-City

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