20 Tonnen Kartoffeln geklaut. Polizei völlig ratlos.

Samstag morgen. Es ist kurz nach fünf Uhr. Aufgeregte Schreie hallen durch die Einkaufsmeile des Westentors. Um diese Zeit ist niemand hier. Die Thier-Gallerie hüllt ihr Dasein in eisigem Schweigen. Lieferanten, streundende Katzen und gelegentlich auch ein Zeuge unbeschreiblicher Taten. Die einzigen Anwesenden an diesem kalten und dunklen Samstagmorgens mitten im Januar. Das Jahr hat gerade erst begonnen und schon erreicht eine neue Welle des Chaos ihren Höhepunkt. Ein kleiner, untersetzter Mann mit Halbglatze schreit hilflos "Wo sind meine Kartoffeln?! Die ganze Lieferung ist weg!" Als Bürger-Reporter direkt vor Ort musste ich einschreiten.
"Ich habe leider nichts bemerkt, keinen Lieferwagen, keine Menschen sonstwie.

Was war das für eine Lieferung?" Der Mann blickt mich ängstlich an. "Es waren 20 Tonnen frischer Kartoffeln! Die können nicht einfach so verschwinden!" Da stimmte ich wohl zu. Der Mann rief die Polizei und ich schaute mich in der Umgebung um. Eine Reifenspur und eine vereinzelte, dicke und saftige Kartoffel mitten auf dem Gehweg fielen mir zwei Meter weiter auf. "Schauen Sie mal dort!" Der Mann und die Polizeibeamten sahen zu der Kartoffel auf. "Das ist eine von meinen! Wo sind die anderen?" Der Kartoffelmann war sehr aufgeregt. Auch die Polizei war ratlos über diese Spur. Ich witterte eine Story, die vielen Bürgern den halben Samstag auf Trab halten könnte und wählte auf meinem Handy die Kurzwahltaste auf meinem Handy. Nach einem kurzen Gespräch und einen schuldigen Gefallen konnte ich meinen Agenten aktivieren, der sich an die Sache heran machte. Während dessen konnte ich mich um andere Dinge kümmern. Ein tragischer Fehler, wie sich bald heraus stellte.

Kaum war ich übermüdet in meinem Appartment angekommen, klingelte mein Handy und mir wurde die Story des Tages erst so richtig bewusst, aber ich war zu müde.

Derzeit folgt die Polizei weiteren Hinweisen, die bis nach Thüringen führen und dass in dem Diebstahl 4 Männer zwischen 46 und 54 Jahren alt verwickelt sind. Einer von ihnen heisst Robert und wurde schon mehrfach auffällig wegen Hühnerdiebstahl, gewalttätiger Selbstdemontage, fragwürdigen Geschäften und Schmiergelder in der Agrarwirtschaft auffällig. Weitere brisante Informationen folgen in Kürze.

Autor:

Heiko Müller aus Dortmund-City

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