Förderung der Elektromobilität: Neue Ladestellen für Straßenparker werden ausgebaut
Erster Ladepunkt an der Laterne

Hier an der Lippestraße kommt der Strom jetzt aus dem Laternenmast. Über den ersten dieser Ladepunkte in Dortmund freuen sich Reiner Timmreck, Geschäftsführer  Heimatversorger Stadtwerke Iserlohn, Oberbürgermeister Ullrich  Sierau, Schwertes Bürgermeister Dimitrios Axourgos und DEW21-Chefin Heike Heim. | Foto: Schmitz
  • Hier an der Lippestraße kommt der Strom jetzt aus dem Laternenmast. Über den ersten dieser Ladepunkte in Dortmund freuen sich Reiner Timmreck, Geschäftsführer Heimatversorger Stadtwerke Iserlohn, Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Schwertes Bürgermeister Dimitrios Axourgos und DEW21-Chefin Heike Heim.
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Im Kaiserstraßenviertel wurde an der Lippestraße der erste Ladepunkt des Projekts NOX-Block in Betrieb genommen. Mit dem Projekt NOX-Block haben sich die Städte Dortmund, Schwerte und Iserlohn mit den städtischen Versorgern, dem Unternehmen Ubitricity sowie den Universitäten Dortmund und Wuppertal zum Ziel gesetzt, die Stickoxidwerte im Ballungsgebiet zu verringern und Elektromobilität zu fördern.

Bis 2022 werden vor diesem Hintergrund bis zu 400 Ladepunkte in die Straßenleuchten in Dortmund integriert. Dies geschieht vor allem für Dortmunder, die keine Lademöglichkeit auf dem eigenen Grundstück haben oder ihr Auto auf der Straße parken. Bei der Standortwahl liegt der Fokus deshalb auf verdichteten Wohngebieten mit Nähe zu Bus und Bahn. Mit dem „Smart Cable“, einem Kabel mit integrierter Messtechnik, können zukünftig an allen umgebauten Straßenlaternen E-Fahrzeuge geladen werden.

Ladepunkt im Laternenmast

Oberbürgermeister Ullrich Sierau begrüßt die Inbetriebnahme des ersten Ladepunktes: „Es freut mich, dass wir mit dem Förderprojekt NOX-Block die Rahmenbedingungen für die Verbreitung der E-Mobilität weiter verbessern. Denn nur mit gut ausgebauter Ladeinfrastruktur kann die Elektrifizierung des Individualverkehrs nachhaltig gelingen. Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen.“
Das Projekt ist nur ein Teil einer kommunalen Lösungsstrategie, um E-Mobilität attraktiver zu machen. Auch Ladesäulen anderer Anbieter befinden sich im Aufbau. Wissenschaftlich begleitet wird der Aufbau von der TU Dortmund sowie der Bergischen Universität Wuppertal, die Auswirkungen auf das Stromnetz und lokale Stickoxid-Emissionen untersuchen. Das Projekt wird von der Bundesregierung im Sofortprogramm „Saubere Luft“ mit rund 10 Mio. Euro gefördert.

Hintergrund des Projektantrages

Die Grenzwerte der Stickoxidkonzentrationen in der Atemluft werden in allen deutschen Ballungsräumen nach wie vor überschritten. Besonders problematisch sind Räume, die mehrere Zentren mit starken Pendlerströmen aufweisen. Die Elektrifizierung des Pkw-Verkehrs trägt dazu bei, die lokalen Stickoxid-Emissionen zu verringern und somit Luftqualität zu verbessern. Das Projekt ist eingebettet in die Smart City-Strategie der Stadt Dortmund, die Koordination ist im Chief Information/Innovation Office angesiedelt. Insgesamt sollen innerhalb des Projekts bis zu 680 Ladepunkte für Elektrofahrzeuge im öffentlichen, halböffentlichen und privaten Raum aufgebaut werden:

680 Ladepunkte aufbauen

Dortmund: 500 – davon öffentlich: 400, halböffentlich: 50, privat: 50
Schwerte: 100 – davon öffentlich: 50, halböffentlich: 30, privat: 20
Iserlohn: 80 – davon öffentlich: 50, halböffentlich: 10, privat: 20

Mehr Informationen zum Projekt finden sich auf Nox Block.

„Diese gemeinsame Kooperation setzt in der Region ein Ausrufezeichen! Wir bekennen uns zu den Zielen des Projektes, aber auch grundsätzlich zu innovativen und nachhaltigen Projekten im Bereich der Mobilität", sagt Dimitrios Axourgos, Bürgermeister der Stadt Schwerte. 
Und Heike Heim, Vorsitzende der Geschäftsführung DEW21, meint, "gemeinsam mit der Stadt Dortmund und weiteren Partnern werden wir im Rahmen des Projekts NOX-Block eine innovative und zugleich kosteneffiziente Ladeinfrastruktur in unserer Stadt aufbauen. Durch die Integration in die Straßenbeleuchtung bieten wir den Bürgerinnen und Bürgern deutlich mehr Lademöglichkeiten, insbesondere für Straßenparker.Dadurch steigern wir die Attraktivität der Elektromobilität in unserer Stadt und können durch die weitere Elektrifizierung des Straßenverkehrs langfristig die Stickoxid-Emissionen in Dortmund senken.“
 

Bessere Luft

„NOX-Block liefert einen Forschungsrahmen, um das Minderungspotential der Stickoxide in der Luft in den kommenden Jahren abzuschätzen, so dass ermittelt wird, welchen Beitrag die Elektromobilität zur Verbesserung der Luftqualität leisten kann", erklärt Juliane Rösing und Christian Möller, Universität Wuppertal , "das Projekt trägt damit sowohl zur Verkehrswende durch die Reduzierung des Stickstoffoxid-Ausstoßes bei als auch zur Lösung der entstehenden Probleme der Ladegleichzeitigkeiten und zur Energiewende durch die Untersuchung der Nutzung von Ladeflexibilitäten zur Erhaltung der Netzstabilität und der Schaffung von Erlöspotentialen.“ 
Und Patrick M. Berg von der TU Dortmund fügt hinzu: "„Low-Cost-Ladeinfrastruktur ist die „quasi-private Ladeinfrastruktur“ in dicht besiedelten Quartieren. Für einen effizienten Ausbau dieser Ladeinfrastruktur sind intelligente und digitale Lastmanagementsysteme essentiell, da Energiemengen bedarfsgerecht verteilt und potentielle Stromnetzüberlastungen verhindert werden können.“ 

Schnell und kostengünstig

"Wir schätzen uns glücklich, gemeinsam mit so innovativen Partnern, insbesondere der Stadt Dortmund, dieses Projekt zu realisieren", sagt Marcel Brzank, CTO ubitricity. "Das Besondere an unserer Lösung ist, dass wir in der Lage sind, Ladepunkte überall dort aufzubauen, wo die Menschen wohnen und parken. Schnell, kostengünstig, einfach, nachhaltig. Indem wir den Nutzer in den Mittelpunkt unserer Überlegungen stellen, leisten wir gleichzeitig einen echten Mehrwert für den Ausbau der Elektromobilität.“

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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