Nanos sind (fast) überall

Längst kommen sie in Sportsocken, Autolacken und in der IT zum Einsatz: Nanopartikel machen Textilien frischer, Lacke kratzfest und die Kommunikation schneller. Doch was passiert, wenn Menschen mit Nanomaterialien in Kontakt kommen? Und welche Auswirkungen haben Nanopartikel auf unsere Umwelt? Den neuesten Stand der Sicherheitsforschung und aktuelle Fragen haben Kapazitäten aus Wirtschaft und Wissenschaft bei der fünften NRW Nano-Konferenz in Dortmund diskutiert.
Die aktuellen Entwicklungen der Nanotechnologie sind vielversprechend, aber welche Risiken diese bergen, ist so schwer zu ergründen wie die winzigen Nanopartikel selbst. „Hier geht es um die Sicherheit vor allem von Nanopartikeln, die weltweit in immer mehr industriellen Produkten zum Einsatz kommen“, erklärt Dr. Jürgen Schnekenburger. Der Leiter des Biomedizinischen Technologiezentrums an der Universität Münster spricht von Partikeln, die zwischen einem und hundert Nanometer groß sind. Ein Nanometer ist das Milliardstel eines Meters, schon der Durch­messer eines menschlichen Haares ist 1.000 Mal größer.
Im Bereich der industriellen Anwendung sieht Schnekenburger derzeit „absolut keinen Anlass, das potenzielle Risiko von Nanomaterialien zu dramatisieren.“ Jedoch müsse man vorausschauend handeln und die Sicherheit bei der Verwendung von Nanopartikeln heute erforschen, um für die Zukunft gewappnet zu sein.
Hier ist sich die „Expertengruppe Sicherheit“, die sich für die Nano-Konferenz gebildet hat, einig: „Fehler, die man mit anderen Technologien oder Materialien gemacht hat, wollen wir bei der Nanotechnologie nicht wiederholen.“ Deshalb richten die Akteure ihre Forschung von Anfang an auf die Sicherheit aus, um Nanomaterialien vernünftig einschätzen zu können.
An einem Punkt stehen die Forscher noch am Anfang: Nur wenige Nanopartikel sind auf ihre Aktivität im Kontakt mit Mensch und Umwelt untersucht worden. „Nanopartikel werden als ‚biologisch aktiv‘ bezeichnet, wenn Zellen auf sie reagieren. Nur dann können sie überhaupt eine Wirkung auf den Menschen haben“, erläutert Schnekenburger.
Hierbei ist es wichtig, zu wissen, dass Risiko nicht gleich Giftigkeit bedeutet: „Um das Risiko beim Umgang mit Nanomaterialien zu beurteilen, muss neben der Toxizität auch die Exposition beachtet werden – also die Dauer und Intensität des Kontakts mit dem Menschen“, so Schnekenburger.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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