Durst schafft Double

Bedankte sich bei der Unfallklinik, dass sie ihm half, fit zu werden: Hans-Peter Durst. | Foto: Klinikum Dortmund
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  • Bedankte sich bei der Unfallklinik, dass sie ihm half, fit zu werden: Hans-Peter Durst.
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Noch heute stockt ihm die Stimme, wenn sich Hans-Peter Durst an jenen Tag im August erinnert, an dem der olympische Traum für ihn fast geplatz wäre. Obwohl er im Training für die Paralympics bei einem Zusammenstoß stürzte und sich schwer verletzte, trainiert er, vom Klinikum behandelt und betreut weiter. 16 Tage später holt er in London Silber. Jetzt wurde er als Sportler des Jahres ausgezeichnet - wieder.

Olympischer Traum wurde wahr

Stadtmitte. Der Ausnahme-Radprofi Hans-Peter Durst ist erneut zu Dortmunds Sportler des Jahres gekürt worden. Sogar BVB-Trainer Jürgen Klopp kam während der Sportler-Gala 2013 an den Tisch des Paracyclisten und gratulierte ihm. In seiner Dankesrede hatte Durst zuvor ausdrücklich der Unfallklinik von Dr. Jens-Peter Stahl, Klinikum Dortmund, gedankt. Für Durst war es selbstverständlich, den Klinikdirektor als sein Ehrengast zur Sportler-Gala einzuladen. Ohne die Unfallchirurgie wäre nämlich das olympische Silber in London 2012 und jetzt die Kür zum Sportler des Jahres sicher nicht möglich gewesen.
Am Phoenixsee hatte er sich mit seinem Spezialrad auf die Paralympics in London vorbereitet. In 16 Tagen sollte es soweit sein. Doch der Paracyclist stößt beim Training am See mit einem Radfahrer zusammen, stürzt und verletzt sich schwer. Die Notärztin bringt ihn in die Unfallklinik am Klinikzentrum Nord. Neben Prellungen und einer Gehirnerschütterung hat Durst Verletzungen an beiden Händen, so auch einen offenen Trümmerbruch am linken Daumen.

Sein Wille ist ungebrochen

Als Durst aber zu sich kommt, steht für ihn fest, dass er seinen olympischen Traum nicht aufgeben will. Er kann sich gerade so bewegen, kriegt seine Arme geschient, doch sein ungebrochener Wille lässt ihn nach vorne schauen. „Als ich hörte, dass er trotz seiner schweren Verletzungen an den Paralympics teilnehmen wollte, dachte ich mir zunächst, dass er sich da etwas vormacht“, gesteht Dr. Jens-Peter Stahl, Direktor der Unfallklinik am Klinikzentrum Nord, rückbli-ckend.
Dr. Stahl lässt ein Trainingsrad auf die Station bringen
Doch rasch ist der Mediziner vom eisernen Willen des Ausnahme-Sportlers überzeugt. Dr. Stahl ist nun Teil des Projekts Paralympics. Zum Training lässt er einen speziellen Heimtrainer auf die Station bringen. Zudem setzt sich Dr. Stahl mit der Verbandsärztin des paralympischen Radteams in Verbindung und bespricht Doping- Vorgaben wegen möglicher Schmerzmittel. „Wir haben uns erklären lassen, wie er seine Hände während des Rennens belasten muss“, erinnert sich Dr. Stahl und findet mit der Orthopädietechnik eine Lösung. Hans-Peter Durst, der schon einmal 1994 bei einem Verkehrsunfall eine Schädel-Hirn-Verletzung erlitten hatte weiß, wie es ist zu kämpfen und holt Silber.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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