Ehrenamt
Die Zwei bewegen was

Nicola Weller-Burbaum (l.) und Regina Bieber. | Foto: Bieber.Burbaum4you e.V.
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Regina Bieber und Nicola Weller-Burmann sind zwei Frauen, die es gewohnt sind, Dinge zu wuppen. Als Architektin und Bauleiterin (Regina Bieber) und Dachdeckermeisterin und Chefin einer großen Firma (Nicola Weller-Burmann) sind sie es gewohnt, Dinge anzupacken.

So machen es die beiden Unternehmerinnen auch in ihrem noch jungen Verein Bieber.Burmann for you e.V. Gemeinsam kümmern sie sich darum, in die Jahre gekommenen Jugendtreffs wieder aufzumöbeln. Mit großem Erfolg.

Kennengelernt haben sich die beiden Frauen 2016 beim Unternehmerinnen-Preis, den die Wirtschaftsförderung jährlich auslobt. „Wir haben uns ausgetauscht und hatten die Idee, unsere Netzwerke zu verbinden. Jede von uns hat so ihre Ansprechkreise“, erinnert sich Regina Bieber.

„Warum machen Sie das?“, das fragt die beiden fast jeder, schließlich bedeutet die ehrenamtliche Arbeit eine Menge Aufwand. „Ich wollte meine Netzwerke einfach für die Menschen und ganz besonders für unsere Kinder hier in der Stadt nutzen“, so Bieber.

Und gerade die können die Unterstützung gut gebrauchen: „Ich hatte beruflich in der Jugendfreizeitstätte in Wickede zu tun, und habe den Zustand dort gesehen.“ Kein Einzelfall – insgesamt 28 Jugendtreffs gibt es in Dortmund, fast alle stammen aus den Jahren 1959 bis 1962, und in vielen ist seit 15 Jahren baulich nichts mehr passiert, erklärt Bieber.

„Wir wollen nicht die Sanierung der Gebäude übernehmen, das ist die Aufgabe der Stadt.“ Doch wenn man die Jugendlichen und die Mitarbeiter nach ihren Wünschen fragt, ist es oft der nach einer großen und gemütlichen Küche. „Gemeinsam das Essen planen und kochen, dabei etwas über Lebensmittel lernen, das ist doch wichtig. Viele Kiddies wissen gar nicht mehr, wir man kocht.“

So half der Verein von Regina Bieber und Nicola Weller-Burmann schon dem Jugendtreff JAM in Mengede und der JSF in Westerfilde, wo sie jeweils eine Küche planten und einbauten.

„Wir machen das, was den Kindern und Jugendlichen nützt, damit sie auch Bock haben, in die Jugendtreffs zu gehen.“ Organisatorisch sind die beiden Frauen unglaublich schnell und effizient. Aus einem gespendeten Euro machen sie mit ihrer zusätzlichen Arbeit den Wert von vier Euro. Alle gespendeten Gelder gehen in die Projekte, es gibt keinerlei Verwaltungskosten. In der Regel ist ein angegangenes Projekt nach wenigen Wochen bis Monaten abgeschlossen.

„Wir bekommen Vorschläge vom Jugendamt, welche Treffs etwas brauchen könnten, und sehen uns dann vor Ort um.“ Dann kommen die Kontakte aus den jeweiligen Netzwerken ins Spiel.

Regina Bieber kennt aus ihrer Tätigkeit, bei der sie in erster Linie große Einkaufszentren und Supermärkte plant und baut, alle großen und kleinen Bauunternehmen in Dortmund, von Rundholz bis Freundlieb, und beide Frauen haben gute Kontakte zu Handwerksunternehmen wie Elektro Koch oder der Schreinerei Honickel. Außerdem ist man bei den Dortmunder Lions und den Rotariern verankert.

Hinzu kommen Kontakte zu großen Stiftungen wie der Wilo-Foundation, Sparkasse und Volksbank und Leuchte auf, die die Projekte ebenso wie Sponsoren, zum Beispoiel Signal Iduna oder Opländer, gerne unterstützen. Die Möbelfirma Zurbrüggen hilft dem Verein mit günstigen Konditionen.

Die Sponsoren werden auf der Webseite des Vereins genauestens über den Fortgang der Projekte informiert, so bleibt alles transparent. „Die Arbeit in unserem Verein macht mir unglaublichen Spaß, einfach weil ich sehe, wie viel Freude ich den Leuten damit bereite.“ Viel mehr als etwa vier Projekte im Jahr lassen sich aber auch mit der geballten Woman-Power der beiden Frauen und ihrer beiden Sekretärinnen nicht stemmen.

Dennoch hat Regina Bieber auch zwischendurch noch Zeit, um mit ganz geringem Aufwand ganz viel Hilfe zu leisten: Seit der Verein das Streetwork-Café in der Leopoldstraße verschönert hat, weiß die Architektin, an wie vielen Stellen es dort oft klemmt. Mal fehlen hundert Brötchen für ein gemeinsames Frühstück, mal andere Lebensmittel oder schlicht Unterwäsche. Dann hängt sich Regina Bieber ans Telefon und ruft den einen oder andern kleineren oder größeren Betrieb in der Umgebung an, und fast immer schafft sie es, schnell etwas aufzutreiben – und das mit sehr viel geringerem Aufwand als so mancher große Hilfsverein.

Beim Neujahrsempfang der Stadt Dortmund im Januar 2019 wird die Arbeit von Bieber.Burmann for you vorgestellt.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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