Studenten befragten1.400 Dortmunder zu Weihnachten im Corona-Jahr
Gesundheit und Zeit sind wichtiger als Geschenke

Nur jeder vierte Befragte will zum Schutz vor der Ansteckung mit dem Coronavirus auf Besuche zu Weihnachten bei der Familie verzichten. | Foto: Konstantin Yuganov
  • Nur jeder vierte Befragte will zum Schutz vor der Ansteckung mit dem Coronavirus auf Besuche zu Weihnachten bei der Familie verzichten.
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FOM Studierende befragten über 1400 Menschen in Dortmund zum Thema Weihnachten in der Pandemie. Auf den ersten Blick klingt es widersprüchlich, es beschreibt aber die besondere Gefühlslage im Corona-Jahr 2020: Einerseits stehen an Weihnachten die Gesundheit und gemeinsame Zeit für die Dortmunder an erster Stelle.

Andererseits sind sie zum diesjährigen Fest aber auch ganz besonders spendabel: Gut 496 Euro – und damit nur 4 Euro weniger als der Bundesdurchschnitt – wollen die Dortmunder im Mittel für Geschenke ausgeben. Wirklich sicher fühlt sich die Mehrheit (rund 71 %) beim Weihnachtseinkauf trotz Hygiene-Auflagen allerdings nicht. Für viele sind Menschenansammlungen sogar ein Grund, jetzt häufiger als vor der Krise im Internet zu bestellen. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Umfrage der FOM Hochschule für Oekonomie & Management, bei der Studierende 1424 Dortmunder zwischen 12 und 99 Jahren interviewt hatten.

23% wollen auf Familienbesuche verzichten

92 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen die Gesundheit der Familie wichtiger sei als teure Geschenke. Auch auf gemeinsame Zeit mit Freunden und Familie legt die große Mehrheit der Menschen in Dortmund (90 %) in diesem Jahr mehr Wert als auf großzügige Präsente. Nur 23 Prozent der Befragten wollen zum Schutze der Gesundheit auf Familienbesuche an den Feiertagen verzichten.

Zeit verschenken

Auch das Schenkverhalten ist 2020 in der Ruhrmetropole ein besonderes: Rund drei von vier Befragten (77 Prozent) planen, Zeit miteinander zu verschenken, allen voran die junge Generation der 12- bis 23-Jährigen (82 %). Gleichwohl liegen die Dortmunder mit rund 496 Euro für Weihnachtsgeschenke nur geringfügig unter dem Bundesdurchschnitt. „Eine Erklärung für die diesjährige Schenkfreude ist sicher, dass die Menschen mit teureren Geschenken ihre Wertschätzung gegenüber den Beschenkten zeigen möchten, weil persönliche Kontakte in den Wochen und Monaten zuvor reduziert werden mussten“, so der wissenschaftliche Studienleiter Prof. Dr. Oliver Gansser.

Weniger Gutscheine für Reisen

Bei den materiellen Geschenken stehen Gutscheine für jeden Zweiten in Dortmund (50 %) zwar weiterhin hoch im Kurs, gleichzeitig gaben aber deutlich mehr als die Hälfte der Befragten (62 %) an, aufgrund der ungewissen Aussichten weniger Gutscheine für Reisen als gewöhnlich zu verschenken. Grundsätzlich ist die Geschenke-Hitliste im Vergleich zu den Vorjahren relativ konstant: Besonders beliebt sind hier nach wie vor Kosmetik und Körperpflegeprodukte (48 %), Uhren und Schmuck (48 %), Bücher bzw. Schreibwaren (42 %) und Spielwaren (41 %). Weit abgeschlagen hingegen finden sich eher traditionelle Konsumgüter wie Heimtextilien und Lederwaren (jeweils 16 %).

Internet beliebter als Einkaufszentrum

Die Corona-Pandemie zeigt auch Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Dortmunder: In diesem Jahr gaben die Befragten das Internet als wichtigste Einkaufsmöglichkeit (63 %) an – noch vor dem Einkaufszentrum in der Stadt (62 %). Mögliche Erklärung: Nur rund jeder Dritte (30 %) fühlt sich beim Geschenke-Kauf in den Geschäften sicher. 32 Prozent der Dortmunder bestellen in diesem Jahr ihre Geschenke häufiger als sonst im Internet, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Weitere Gründe für vermehrtes Online-Shopping im Vergleich zur Vorkrisenzeit sind die größere Auswahl (34 %), die einfache Handhabung (29 %) und die schnelle Lieferung (28 %). Die Unterstützung des stationären Einzelhandels ist den Menschen in Dortmund nur bedingt wichtig: Lediglich 32 Prozent der Befragten haben vor, deshalb Geschenke in der Umgebung zu kaufen, bei den 12- bis 23-Jährigen sind es sogar nur 15 Prozent.

Zur Studie
Unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Oliver Gansser vom ifes Institut für Empirie & Statistik der FOM Hochschule befragten im Herbst 2020 rund 4.200 Studierende bundesweit mehr als 46.000 Menschen in persönlichen Interviews (telefonisch und Face-to-Face), quotiert nach Geschlecht und Alter.
Die komplette Umfrage zum Download finden Sie unter fom.de/weihnachtsbefragung2020.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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