Das Ende einer Kastanie
150 Jahre - gefällt in ein paar Stunden

150 Jahre hat sie auf dem Buckel, nun ist sie krank und muss gefällt werden, die Kastanie im Brechtener Dorfkern
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150 Jahre Geschichte:
Die Blätter fielen immer früher, die Kastanien wurden weniger und zum Schluss sah man deutlich, dass sie krank war. Die Kastanie im Ortskern von Brechten. 150 Jahre stand sie hier, hat zwei Weltkriege überlebt und wenn sie erzählen könnte ... . Nun ist sie selbst Geschichte und vielleicht wird das ein oder andere Kind später einmal erzählen, wie es auf dem Hof unter dem großen Baum Kastanien gesammelt hat.
Das Wetter ist trübe an diesem Morgen und die Stimmung bei den Anwohnern wohl auch, denn ohne diese Kastanie kennt niemand den Hof.

150 Jahre hat sie auf dem Buckel, nun ist sie krank und muss gefällt werden, die Kastanie im Brechtener Dorfkern
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9 Uhr: Der Baumdienst kommt und bereitet alles vor
Als das große Auto um die Ecke kommt, ist das Ende der Kastanie endgültig besiegelt, noch die Blumenkästen aus dem Weg räumen und den Laster in Position bringen.

Die erste Position ist nicht ideal, es muss noch einmal gedreht werden. Unterlegscheiben werden positioniert

und dann kann es in die Luft gehen.

9:22 Uhr: Die ersten Äste fallen
Noch ist die Krone stattlich, das wird sich in den nächsten Stunden ändern.

Die ersten Schnittstellen werden sichtbar und

Stück für Stück fällt auf den Boden.

von klein nach groß

auf dem Boden stapelt sich der Schnitt:

10 Uhr: Das Holz muss geschreddert werden
Der Haufen am Boden wird größer, doch Abhilfe naht, der zweite LKW  biegt um die Ecke,

gut ausgestattet, um auch dicke Äste wie Streichhölzer zu zerkleinern.

10:15 Uhr: Man sieht, dass Teile der Krone fehlen

10:30 Uhr: Die Sonne kommt heraus,
als ob sie sich auch von der alten Kastanie verabschieden möchte, die Spuren des Schnitts sind mittlerweile deutlich erkennbar.

Beeindruckend, wie Ast für Ast verschwindet

11:15 Uhr: Es geht dem Ende zu:

Ein Flugzeug fliegt vorbei

ob man von oben sehen kann, was hier passiert?
11:30 Uhr: Ein Finger ist geblieben

wirkt fast wie ein mahnender Zeigefinger

11:45 Uhr: Nur noch der Stamm

und noch ein Stück kürzer

12 Uhr: Mittagspause mit dem Läuten der Glocken
und das nächste schwere Gerät rückt an, denn der Häcksler schafft diese Teile nicht

Danach beginnen die Aufräumarbeiten und um
13:15 Uhr: Das letzte Stück fällt

Man erkennt, dass der Stamm nicht mehr in Ordnung und der Baum krank war.

Kurze Zeit später ist alles verschwunden,

noch sieht man Äste, Stücke von Stamm und Sägespäne, bald ist alles verschwunden
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kleine Äste, große Äste, der Stamm und selbst die Sägespäne sind verstaut und abtransportiert. Der Baumdienst hat ganze und gute Arbeit geleistet. Nur noch der mächtige Stumpf erinnert an einen 150jährigen Baum, der an einem Tag verschwand.
Am nächsten Morgen:
Die Vogelwelt ist verwirrt, in den umliegenden Hecken wimmelt es von Meisen, Sperlingen und Drosseln, die scheinbar auch den Baum vermissen.

Autor:

Martina Seeliger aus Lünen

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